Susanne Wiesinger mit Jan Thies: Machtkampf im Ministerium

Foto: Quo Vadis Veritas Redaktions GmbH

Autor(en): Susanne Wiesinger mit Jan Thies
Titel: Machtkampf im Ministerium – Wie Parteipolitik unsere Schulen zerstört
ISDN: 978-3-200-06697-7
Verlag: EditionQVV (Quo Vadis Veritas RedaktionsGmbH)
Erschienen: Jänner 2020

Klappentext:

In vielen österreichischen Klassenzimmern herrscht Ausnahmezustand. Kulturelle Konflikte, schlechte Deutschkenntnisse der Schüler und deren Ablehnung mancher Lehrinhalte machen normalen Unterricht oft unmöglich.

In ihrem aufsehenerregenden Buch „Kulturkampf im Klassenzimmer“ schilderte die Lehrerin Susanne Wiesinger die Missstände an Wiener Brennpunktschulen und prangerte das Wegschauen der Behörden an.

Im Februar 2019 wurde sie als Ombudsfrau für Wertefragen und Kulturkonflikte ans Bildungsministerium berufen. In dieser Funktion war sie ein Jahr lang in ganz Österreich unterwegs und stellte fest: Die Probleme, die sie erlebt hat, sind kein Einzelfall und weiten sich zunehmend aus.

Ein Bericht aus dem Inneren der österreichischen Bildungspolitik, die von Machtkämpfen, ideologischen Blockaden und Message Control geprägt ist.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Wer dachte, dass die engagierte Lehrerin Fr. Susanne Wiesinger dadurch Mundtod gemacht wird, dass sie als Beamtin ins Bildungsministerium geholt wurde, der hat sich, genau wie ich, geirrt.

In diesem zweiten Buch zeigt sie erneut auf, dass in unseren Schulen in erster Linie die Kinder als „Kolateralschaden“ auf der Strecke bleiben. Es geht um Parteipolitik und um Macht, vor allem steht in erster Linie die Ideologie einer Partei. Steht diese Ideologie den Bedürfnissen der Kinder im Wege, werden diese ignoriert.

Sie beschreibt, dass viele BeamtInnen im Ministerium, wenig, bis gar keine Ahnung von der Arbeit in den Klassenzimmern und mit den Kindern, haben. Aufgrund des häufigen Wechsels der Parteien in den Ministerien der letzten Jahre glaubt jede Partei, sie würde die bessere Bildungspolitik machen.

Die Autorin berichtet davon, dass viele in Österreich geborenen Migrantenkinder in dritter Generation immer noch schlecht die deutsche Sprache beherrschen.

Eigentlich war Wiesingers Auftrag als parteiunabhängige Ombudsfrau für die Interessen von Schülern und Lehrern durch direkten Kontakt mit den Schulen, einen Bericht zu verfassen, wo die Probleme im Österreichischen Schulsystem bestehen und wo sie Ansätze zur Verbesserung sieht.

In der Praxis erlebte sie die starren und rigiden Strukturen der Österreichischen Parteipolitik, die keinerlei Änderung zulassen und damit jeder echten Reformbestrebung im Wege stehen.

Ein erschütterndes Buch über die Parteihierarchie im Österreichischen Staat – und keine Partei weicht davon ab.

Die Autorin wurde einen Tag nach Erscheinen des Buches aus dem Dienst der Ministeriums entlassen.

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