Brille – Sehhilfe und Sitzplatz

Optik Frewein

Siegfried Frewein - Optik Frewein | Foto: 2004 KTraintinger, Dorfbild.com

Die Bezeichnung Brille für Augengläser ist seit dem 15. Jahrhundert belegt und leitet sich von dem Material ab, das für die Herstellung der ersten Sehhilfen verwendet wurde – den farblosen Beryllen. Brillen tragen wir jedoch nicht nur im Gesicht, sondern wir sitzen auch darauf. Nämlich dann, wenn es sich um Klobrillen handelt.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Der Beryll ist ein durchsichtiger Halbedelstein, der im Mittelalter in Reliquiare und Monstranzen eingeschliffen wurde, damit der Inhalt sichtbar blieb. Das mittelhochdeutsche Wort berille „Beryll“ findet sich ab dem 12. Jahrhundert und geht auf das lateinische Wort beryllus zurück, das die Römer aus dem Griechischen übernommen hatten. Die griechische Bezeichnung bḗryllos wiederum wurde zur Zeit des Hellenismus aus der mittelindischen Literatursprache des Buddhismus, dem Pāli, entlehnt.

Klobrille mit Stacheldrahteinlage

Klobrille mit Stacheldrahteinlage | Foto: © Karl Traintinger

Für die Herstellung der ersten Sehhilfen wurden Berylle geschliffen, da zu dieser Zeit noch kein Glas hergestellt werden konnte, das den Anforderungen für Augengläser entsprochen hätte. Diese Sehhilfen wurden nach dem Material benannt, aus dem sie hergestellt waren – den Beryllen.

Brillen wurden lange Zeit – vor allem für Frauen – als unattraktiv angesehen. Als abwertende Bezeichnung für brillentragende Frauen findet sich in der Umgangssprache seit Anfang des 20. Jahrhunderts das Wort Brillenschlange. Geprägt wurde die…

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