„Vergiss nie, dass ich dich liebe!“ – Juhu, es gibt wieder Theater!

Vergiss nie, dass ich dich liebe

„Vergiss nie, dass ich dich liebe!“ – Juhu, es gibt wieder Theater! | Fotos (2019): Karl Traintinger| Dorfbild.com

Gratulation dem Team des OFF-Theaters! Sofort nach Bekanntgabe der Richtlinien für Aufführungen im Freien und in geschlossenen Räumen am 25. Mai 2020 hat Alex Linse einen „Juni-Spielplan“ erstellt.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Am 6. Juni sorgte daher die großartige, 2018 uraufgeführte „Piaf & Dietrich Revue“ trotz der vorgegebenen, vorbildlich eingehaltenen Corona-Einschränkungen für ein volles Haus. Danke für einen gelungenen, viel zu lange schmerzlich vermissten Theaterabend.

Die Besucher werden an der Abendkasse registriert und anschließend persönlich zu ihren Plätzen geleitet. Familien dürfen zusammen sitzen, ansonsten werden Stühle freigelassen. Und dann sitzt man endlich wieder mitten im Theater und zwar vor einem riesigen Doppelbett. In diesem verbrachte Marlene Dietrich (1901-1992) die letzten 14 Jahre ihres Lebens. Mit der Außenwelt stand sie nur mehr per Telefon in Kontakt. Sie hing ihren Erinnerung nach und so ist es kein Wunder, dass in ihrer Phantasie ihre Freundin Edith Piaf (1915-1963) an ihrem Bett sitzt und ihr strickend Gesellschaft leistet.

Die beiden Chansonetten hätten unterschiedlicher nicht sein können. Anja Clementi verkörpert die quirlige Edith Piaf, die für ihr loses Mundwerk, ihren Hang zu billigem Fusel, Drogen und ihre zahlreichen Liebschaften bekannt war. Christiane Warnecke gibt ebenso überzeugend die rauchige Femme fatale, die zwar Champagner bevorzugte, aber mit Männern ebenso wenig Glück hatte wie ihre Freundin.

Alex Linse (Regie) hat in dieser Hommage gekonnt die bekanntesten Chansons der beiden Sängerinnen in kleine Szenen eingebaut. Da dürfen natürlich die ständigen, kleinen Streitereien und anschließende Versöhnungen zwischen den beiden Damen nicht ausbleiben. Man lässt sich eben nicht ungestraft als „Montmartre-Schlampe“ bezeichnen. Während Edith Piafs „Milord“ fast für Partystimmung sorgt, erzeugt „Non, je ne regrette rien“ immer wieder Gänsehaut. Marlene Dietrichs Evergreens „Sag mir, wo die Blumen sind“ und „Vor der Kaserne, vor dem großen Tor“ folgt das melancholische „Paff, der Zauberdrache…

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