Schalk – Knecht, Bösewicht und Offizier

Zum Eulenspiegel

Zum Eulenspiegel - Salzburg | Foto © Karl Traintinger| Dorfbild.com

Das Wort Schalk begegnet uns heute zumeist in der Redewendung jemandem sitzt der Schalk im Nacken. Im frühen Mittelalter bezeichnete Schalk den Knecht und später den Schurken. Und Schalk steckt auch im Marschall.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Das Wort Schalk geht zurück auf das germanische Wort *skalka- „Knecht“ und findet sich in mehreren germanischen Sprachen. Gotisch skalks bezeichnete den Sklaven, angelsächsisch scealc den Diener und Lehnsmann und althochdeutsch scalc den Knecht, Diener und Personen, die zu Dienstleistungen verpflichtet waren. Daher konnte scalc auch Gefolgsleute und höhere Hofbeamte bezeichnen. Einer dieser hohen Beamten war der Marschall.

Das althochdeutsche Wort marscalc ist eine Zusammensetzung aus marah- „Pferd, Mähre“ und scalc „Diener“. Das Wort Mähre war das allgemein übliche Wort für weibliche Pferde, das erst ab dem 16. Jahrhundert von der Bezeichnung Stute verdrängt wurde. Die negative Bedeutung „altes, unbrauchbares Pferd“ erhielt Mähre erst Ende des 17. Jahrhunderts. Der althochdeutsche marscalc war der Aufseher über die fürstlichen Pferde, zu denen nicht nur die Zug- und Jagdpferde zählten, sondern auch die Streitrösser für Schlachten und Kriege. Im Verlauf des Mittelalters wurden die Aufgaben des Marschalls erweitert. Der mittelhochdeutsche marschalc war ein Hofbeamter, der auf Reisen und Kriegsfahrten die Aufsicht über das Gesinde hatte und Oberbefehlshaber über Ritter und waffenfähige Männer war. Später teilten sich diese Aufgaben in zivile und militärische. Der Hofmarschall war ein hoher Beamter an Fürstenhöfen, Feldmarschall und Generalfeldmars…

Visits: 15

Dorfladen

2 Kommentare zu "Schalk – Knecht, Bösewicht und Offizier"

  1. Avatar-Foto Michaela Essler | 20. Juli 2020 um 15:17 |

    Dieses Wort hat mit Schalk nichts zu tun, sondern dürfte wohl auf das mittelhochdeutsche Wort schecke oder schegge “anliegender, gesteppter Leibrock” zurückgehen.

  2. Ich kenne den Beriff “Scheuik” oder “Scheiggö” auch als Begriff im Flachgauer Dialekt (Anthering). Mein Vater sagte immer: “Wo is den mei Scheuik”? Wo ist meine Jacke?

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*