Obst – Von der Zukost zu essbaren Früchten

Ursula Dräxlmaier

Ausschnitt aus "Erntedank" von Ursula Dräxlaier - 2014 Öl auf Leinwand 40x50 cm | Repro © Karl Traintinger

Das Wort Obst bezeichnete ursprünglich jene Lebensmittel, die als Zukost zu Fleisch und Brot gegessen wurden. Die heutige Bedeutung des Wortes „essbare Früchte“ entwickelte sich in karolingischer Zeit.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Das Wort Obst geht zurück auf das althochdeutsche Wort obaz, das sich aus ob- „hinzu, über, oberhalb“ und az „Speise“ zusammensetzt. obaz bezeichnete all jene Lebensmittel, die zu Fleisch und Brot dazu gegessen wurden. Das konnte Obst im heutigen Sinn sein, aber auch Gemüse, Nüsse, Mandeln oder Hülsenfrüchte wie Erbsen und Bohnen.

Die Germanen verarbeiteten Obst zumeist zu Tränken oder Säften. So ist aus althochdeutscher Zeit der aphultranc „Apfelwein“ oder der slēhūnsaf „Schlehensaft“ belegt. Durch den Kontakt mit den Römern gewann Obst bei den Germanen an Bedeutung und sie übernahmen von ihnen die Kenntnis und das Wissen über die Obstzucht. Beleg dafür sind die Bezeichnungen verschiedener Obstsorten, die aus dem Lateinischen stammen. So geht beispielsweise Kirsche auf lateinisch cerasum, Birne auf lateinisch pira und Pfirsich auf lateinisch persica zurück.

Ölbild von Ursula Dräxlmaier

Mit der Übernahme der Obstzucht begannen die Germanen Nutzgärten mit Obstbäumen anzulegen. Diese Gärten wurden althochdeutsch boumgarto „Ba…

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