Münzen und Moneten – Vom Tempel zum Geld

Geld

Das Wort Münze geht zurück auf das lateinische Wort moneta und bezeichnete ursprünglich die Münzprägestätte im Tempel der Göttin Iuno.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Lateinisch Moneta war der Beiname der Göttin Iuno. Im antiken Rom befand sich im Tempel der Iuno Moneta die Münzprägestätte, die officina Monetae. Später wurde die Ortsbezeichnung zu moneta verkürzt und auf das dort hergestellte Produkt übertragen. Daher bezeichnete moneta sowohl die Prägestätte als auch die Münzen.

Nach dem Niedergang des römischen Reiches übernahmen die germanischen Könige gemeinsam mit dem Münzrecht auch die römischen Handwerker, die die Münzen herstellten. Auf diesem Weg gelangte moneta in die germanischen Sprachen. Ab dem 9. Jahrhundert begegnet das Wort im Althochdeutschen, wo aus monēta zunächst múnita wurde, mit Verlagerung des Wortakzentes auf die erste Silbe, dann munizza und schließlich muniz mit der Bedeutung „Geldstück, Geld, Währung“.

Im Mittelhochdeutschen erhielt das Wort seine heutige Form Münze. Im Altenglischen begegnet moneta in der Form mynet und wurde später zu money umgeformt. In der Studentensprache des 18. Jahrhunderts wurde moneta mit der Bedeutung „Geld“ zu Moneten umgewandelt und sickerte in dieser Form neuerlich ins Deutsche ein.

Mit Münze wurden zunächst vorwiegend Silber- und Kupfermünzen bezeichnet, die in den germanischen Ländern geschlagen wurden. Goldmünzen stammten zumeist aus Byzanz und wurden daher althochdeutsch bîsant oder bîsantinc „Byzantiner“ genannt. Als Goldmünzen auch in Westeuropa geprägt wurden, bürgerte sich dafür die Bezeichnung Gulden ein, eine Kürzung aus guldin phenninc „goldene Münze“.

Die Herstellung der Münzen unterlag strengen gesetzlichen Bestimmungen, die in Münzordnungen festgelegt waren. Wer das Recht erhielt, Münzen schlagen zu dürfen, wurde Münzherr gen…

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