Hundstage – Die Tage der Hitze

Das Wort Hundstage geht auf den lateinischen Ausdruck dies caniculares „Tage des Hundssterns“ zurück und bezeichnet die heißeste Zeit im Sommer.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Die Zeit zwischen dem 24. Juli und dem 23. August wird umgangssprachlich Hundstage genannt. Diese Bezeichnung ist eine Übersetzung des lateinischen Ausdrucks diēs canīculāres „Tage des Hundssterns“. Canīcula „Hündchen“ war im antiken Rom die Bezeichnung für den hellsten Stern im Sternbild Großer Hund, den Sirius.

Der griechische Dichter Homer bezeichnete im 8. Jahrhundert v. Chr. Sirius als kýon Oríōnos „Hund Orions“. Orion war in der griechischen Mythologie ein Jäger, nach dem das gleichnamige Sternbild benannt wurde. Von dem Ausdruck Hund Orions leiteten sich später die Bezeichnungen Hundsstern für Sirius und Hundstage für die Zeit im Hochsommer ab, in der Sirius vor Sonnenaufgang sichtbar war.

Ab dem 14. Jahrhundert begegnen im Spätmittelhochdeutschen als Übersetzung von lateinisch dies caniculares die Ausdrücke huntlîche tage und hundetac, die später zu Hundstage umgeformt wurden. Auch in anderen Sprachen finden sich Nachfolger des lateinischen Ausdrucks dies caniculares. So zum Beispiel im Englischen dog days, im Französischen jours caniculaires oder la canicule und im Italienischen giorni canicolari oder la canicola.

Als Verursacher der großen Hitze wurde in der Antike und im Mittelalter der Sirius angesehen. Isidor von Sevilla (ca. 560-636 n. Chr.), Bischof, Gelehrter und Schriftsteller, schreibt, die große Hitze an den dies caniculares entstünde deshalb, weil an diesen Tagen Sirius gemeinsam mit der Sonne aufgeht und sich dadurch die Hitze der Sonne verdoppeln würde.

Die Hitze an den Hundstagen wurde lange als Auslöser für die Tollwut bei Hunden angesehen. So ist no…

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