Teppich und Tapete – Bodenbelag und Wandschmuck

Die Worte Teppich und Tapete wurden aus dem Lateinischen ins Deutsche übernommen und dienten ursprünglich als Bezeichnungen für Decken und Schmuckbehänge.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Das Wort Teppich entstammt dem Griechischen und gelangte über das Lateinische ins Deutsche. Das griechische Wort tápēs bezeichnete einen Teppich oder eine Decke. Die Römer übernahmen das Wort und formten es in tapēte und tapētum um. Im Mittellateinischen erhielt das Wort die Form tapetia. Im Mittelalter wurde das Wort ins Deutsche übernommen und begegnet im Mittelhochdeutschen in unterschiedlichen Formen, wie beispielsweise tapet, tapit, tepit, teppit, teppet, teppech, teppich, von denen sich schließlich die Form Teppich dauerhaft durchsetzte.

Im Mittelalter wurde die Bezeichnung Teppich nicht nur für Bodenteppiche verwendet, sondern auch für Zierdecken und Zierbehänge für Stühle, Bänke, Tische und Wände, Vorhänge, die größere Räume abteilten und Schmuckbehänge für Türen. Gleichzeitig waren diese Teppiche auch Schutz vor Kälte und Zugluft. In vornehmeren Haushalten wurden die Teppiche vorwiegend von Frauen mit Ornamenten bestickt, mit Szenen aus der mittelalterlichen Epik, oder mit Szenen historischer Ereignisse. Prominentes Beispiel hierfür ist der Teppich von Bayeux, der an die Eroberung Englands durch Wilhelm den Eroberer im 11. Jahrhundert erinnert.

Ab dem 14. Jahrhundert entstanden in den Niederlanden Teppichwerkstätten, deren Produkte in ganz Europa gefragt waren. Im 16. und 17. Jahrhundert wurden auch in Frankreich Teppichmanufakturen gegründet, deren bekannteste die Pariser Manufacture des Gobelins war. Die Familie Gobelin betrieb ursprünglich eine Scharlachfärberei. Der spezielle Farbton des Scharlachs aus ihre…

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