Grut und Kofent – Das gewürzte und das dünne Bier

Bier

Der Durst | Foto: Karl Trasintinger

Die Worte Grut und Kofent bezeichneten in vergangener Zeit zwei unterschiedliche Biere. Das mit Kräutern gewürzte Bier wurde Grut genannt. Kofent war die Bezeichnung für Dünnbier, das aus einer zweiten Abkochung der Rückstände des Biermalzes hergestellt wurde.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Vor dem 8. Jahrhundert wurde Bier nicht mit Hopfen gebraut, sondern mit Kräutermischungen gewürzt, die im Althochdeutschen grûz genannt wurden. Mit der Zeit wurde mit grûz nicht mehr nur die Kräutermischung bezeichnet, sondern auch das damit hergestellte Produkt, das Weizen- und das Gerstenbier. Alternativ wurden diese Biere auch grûzinc genannt. Im Mittelhochdeutschen verengte sich der Gebrauch des Wortes und wurde nur noch für das gewürzte Weizenbier verwendet.

Im ausgehenden Mittelalter erhielt das Wort grûz die Form Grut. Das Grutbier wurde noch bis ins 15. Jahrhundert gebraut, vor allem in Gegenden, in denen kein Hopfen angebaut wurde und dieser teuer angekauft werden musste. Das Wort Grut überlebte noch länger, vor allem in niederdeutschen Gebieten. Bis Ende des 16. Jahrhunderts findet sich dort Grut mit einer allgemeinen Bedeutung „Bier“. Davon abgeleitet stand gruten für „Bier brauen“, grûthere für „Ratsherr, der die Aufsicht über das Bier hat“ und grûthaus für „Brauhaus“.

Die Herstellung von Bier mit Zugabe von Hopfen ist ab dem 8. Jahrhundert belegt. Der früheste Anbau von Hopfen fand in den Ländereien fränkischer Klöster im nördlichen Frankreich statt. Von dort breitete sich der Hopfenanbau über Bayern nach Deutschland aus. Mit Hopfen gebrautes Bier wurde in den fränkischen Klosterbrauereien entwickelt. Da Hopfen das Bier haltbar macht, konnte ab dieser Zeit Bier in größ…

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