Frucht und Früchte – Obst, Kind und ein Lied

Orangenfilets mit Käse

Pannacotta mit Orangenfilets, geraspelter Schokolade und einem Minzeblatt | Foto: Karl Traintinger

Das Wort Frucht bezeichnete ursprünglich die Produkte des Ackerbaues. Später wurde das Wort auch zu einer Bezeichnung für Nachkommen, zu einem Sammelbegriff für Produkte der Landwirtschaft und zu einer Bezeichnung für Meerestiere.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Das Wort Frucht geht zurück auf das lateinische Wort frūctus „Nutzen, Genuss, Ertrag, (Feld-)Frucht, Einkünfte“, das sich von der Tätigkeitsbezeichnung fruor „von etwas Genuss haben, etwas genießen, die Nutznießung von etwas haben“ ableitet. Im Althochdeutschen begegnet das Wort ab dem 9. Jahrhundert und bezeichnete die Produkte des Acker- und Gartenbaues. Im übertragenen Sinn wurde althochdeutsch fruht auch für „Erfolg, gutes Ergebnis, Verdienst“ verwendet.

In mittelhochdeutscher Zeit hatte sich der Bedeutungsumfang von vruht erweitert und beinhaltete nun nicht mehr nur Feldfrüchte, sondern auch Baumfrüchte. Ebenso konnte vruht das Kind, die Nachkommenschaft oder die Familie bezeichnen. So bedeutete er ist von hôher vruht „er ist von hoher Geburt, er entstammt einer vornehmen Familie“ und bevangen mit der vrühte „umfasst mit der Frucht“ schwanger sein. Ab dem 16. Jahrhundert findet sich dann auch die Bezeichnung Leibesfrucht für das ungeborene Kind im Mutterleib. Das Wort ist eine Zusammenziehung des Ausdrucks des Leibes Frucht. Ab dem 17. Jahrhundert wurde mit Leibesfrucht nicht mehr nur das ungeborene Kind bezeichnet, sondern auch das geborene Kind. Das Wort Fruchtwasser begegnet ab dem 18. Jahrhundert und bezeichnet die Flüssigkeit, in die der Embryo im Mutterleib eingebettet ist.

Mit der Zeit dehnte sich der Bedeutungsumfang von Frucht weiter aus und die Mehrzahl Früch…

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