UNTERWEGS im südoststeirischen Vulkanland
Am Anfang war dier Uhudler, der Wein aus der Isalbella Traube….
Als ich vor vielen Jahren in einem burgenländischen Heurigen mein erstes Achterl „Uhudler“ bestellte, wusste ich noch nicht, dass er mich und mein zukünftiges Urlaubsverhalten nachhaltig verändern würde.

Von Anni Lemberger
Übrigens, kommt der Name Uhudler angeblich von den Augenringen durch den Konsum des hellroten Saftes – „du siehst aus wie ein UHU“…..
Die Isabellatraube kam in der Mitte des 19. Jahrhunderts von Amerika nach Europa und war als Direktträgertraube gegen die Reblaus resistenter, als die damals in Europa angebaute Weintraube. Durch ihren einfachen Anbau war sie für jedermann zugänglich und wurde entsprechend viel konsumiert. Deshalb kam sie schnell in den Ruf einer „rapiaden“ Traube, deren Konsum Zornexzesse hervorrufen würde. Sie wurde deshalb teilweise sogar verboten und der Wein wurde in Österreich zum Haustrunk oder 1985 sogar zum „Nicht-Wein“ erklärt. ___STEADY_PAYWALL___
Erst 1992 wurde die Direktträgertraube (Hypridpflanze, bei der Wurzel, wie auch die oberirdischen Triebe aus derselbe Sorte sind) in das Weingesetz aufgenommen und das Wort „Uhudler“ beim Patentamt angemeldet.
Ich machte mich auf die Spuren, des nach Erdbeeren schmeckenden Weines und stellte fest, dass er auch in der S/O Steiermark angebaut wurde. Da der Name „Uhudler“ in Burgenland geschützt ist, hat der aus der Isabellatraube gekelterte Wein in der Steiermark so klingende Namen, wie „Heckenklescher, Baumkraxler, Annabella, Isabellafrizzante,…“.
Lange schon, von der hügeligen, toskanaähnlichen südsteirischen Landschaft angezogen, endete meine Spurensuche in der Gegend um Bad Gleichenberg – meine Liebe zum steirischen Vulkanland begann……
Die vielen Hinweisschilder der Vulkanlandgemeinden führen die Wanderer auf den Spuren der Vulkane von Kopf- über Herz- bis zu den Fußspuren entlang der erloschenen Vulkane zu einzigartigen Landschaften, hin zu guten Weinschenken, kulinarischen Landgasthäusern und bringen sie in Kontakt mit der südoststeirischen Bevölkerung, deren Herzllichkeit eine Besonderheit ist.
Unsere erste Wanderung führt uns über den Kaskögerlweg zum Kaskögerl mit Start in Poppendorf
Nach wunderschönen Wegen über Feld und Wiesen, an Bächen entlang und auf den Spuren alter Hütten und Bauernhäuser erreichen wir den Kaskögerl, einen erloschenen Vulkan. Der Wanderweg führt mitten durch das erloschene Vulkangestein. Gut zu erkennen sind die Spuren der ca. 50 Ausbrüche bis hin zum Ermüden des kräftigen Giganten und klar abgezeichnet, seine allerletzen Eruptionen bis hin zum Erlöschen…
Faszinierend und beeindruckend sind die uralten Zeugen vulkanischer Aktivitäten, die uns der Kaskögerl bis in die Jetztzeit hinterlassen hat.
Obwohl wir mittlerweile zum fünften Mal in dieser wunderschönen Gegend sind, besuchen wir jedes Mal den Kaskögerl mit seinem Steg durch den Vulkan und seinen Raststationen, wo einst der Kratersee war. Hier ist ein wunderbarer Ruhepol und Kraftplatz zugleich – die enorme Kraft der vielen Eruptionen sind noch zu spüren…
Unmittelbar neben dem Kaskögerlweg liegt in der Gemeinde Gnas der Kalvarienberg – mit einer sehr schön renovierten Kapelle und den ebenfalls renovierten Kreuzwegstationen. Eine kurze Ruhephase in dieser wunderschönen Kapelle ist ein besonderes spiruelles Erlebnis – unabhängig von der Glaubenorientierung des Besuchers.
Am Ende dieses sehr gut ausgeschilderten Rundweges kommen wir wieder in Poppendorf an. Die Hinweisschilder des Kaskögerlweges zeigen einen „Wudhupf“ (Wiedehopf), das Wappentier der Gemeinde Poppendorf.
Ich würde mich freuen, wenn Sie mich auch in den nächsten Wochen auf den Spuren der Vulkane und ihrer Kraftplätze begleiten würden…..
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