Grab – Die letzte Ruhestätte im Sprachgebrauch

Massengrab Friedhof Lamprechtshausen

Massengrab Friedhof Lamprechtshausen | Foto: Karl Traintinger, Dorfbild

Das Wort Grab verwenden wir nicht nur als Bezeichnung für die letzte Ruhestätte, sondern auch in umschreibenden Redewendungen für den Tod und das Schweigen.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Das Wort Grab geht zurück auf das germanische Wort *graba- „graben“ und ist seit dem 8. Jahrhundert belegt. Im Althochdeutschen konnte mit Grab eine einzelne Grabstätte oder eine Gruft bezeichnet werden, ein Felsengrab, ein Grabhügel oder ein Grabmal über einem Grab oder ein größerer Begräbnisplatz.

Mit der Zeit wurde der Bedeutungsumfang von Grab erweitert. So bezeichnete das Wort nicht mehr nur die letzte Ruhestätte in der Erde, sondern auch die letzte Ruhestätte im Wasser. Da dies oft das Schicksal von Seeleuten war, wird diese Ruhestätte auch als Seemannsgrab bezeichnet.

In der altgermanischen Vorstellung und speziell in der Vorstellung der altnordischen Seefahrer sammelte Rán, die Tochter des Meerriesen Ægir, mit ihrem Netz schiffbrüchige und verunglückte Ertrunkene ein. Später entwickelte sich daraus die Vorstellung eines ihr unterstellten Totenreiches, in dem die Ertrunkenen bewirtet wurden.

Manfred Deix

Ehrengrab der Stadt Wien für Manfred Deix | Foto: ©Karl Traintinger

Jene, die an Land starben, kamen zu Hel, der Totengöttin. Das Wort bedeutet eigentlich „die Verbergende, die Verhüllende“ und bezeichnete ursprünglich einen unterirdischen Raum, in dem die Toten bestattet wurden. In der Steinzeit begruben die germanischen Stämme ihre Toten in erdbedeckten steinernen Riesengräbern, die zumeist …

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