Nebel – Dunst und Dunkelheit

oichtental im nebel

Oichtental im Nebel - Viehtrieb | Foto: Karl Traintinger, Dorfbild

Das Wort Nebel bezeichnet nicht nur weißen Dunst über dem Erdboden, sondern steht auch für Undurchsichtigkeit und Dunkelheit.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Das Wort Nebel ist seit dem 8. Jahrhundert belegt und geht zurück auf germanisch *nebula- „Nebel, Dunkelheit“. Das althochdeutsche Wort nebul hatte neben „Nebel, Dunst“ auch die Bedeutung „das die Sicht Trübende oder Verdunkelnde“.

Die Undurchsichtigkeit des Nebels betonen wir gerne mit Beiwörtern und Zusammensetzungen. So sprechen wir vom undurchsichtigen Nebel, undurchdringlichen Nebel oder dicken Nebel, von der Nebelwand, dem Nebelschleier oder der Nebelsuppe.

Anders als Regen oder Schnee, die immer von oben nach unten fallen, kann Nebel sowohl von unten als auch von oben kommen. So sagen wir Nebel steigt auf oder Nebel senkt sich. Ebenso verwenden wird das Wort auch in der Mehrzahl: die Nebel steigen auf oder die Nebel senken sich.

Noch bis ins 19. Jahrhundert hinein glaubten Menschen, durch das Läuten der Glocken Nebel vertreiben zu können. Ebenso herrschte der Glaube, Gewitter würden sich durch Glockengeläut entfernen und teilen. Dieses Läuten der Glocken wurde Wetterläuten genannt. So gab es im 16. Jahrhundert die Redensart Wann der Hagel als (alles) erschlagen hat, so ist das Wetterläuten zu spat (spät).

Aus dem Element der Dunkelheit entwickelte sich bis in mittelhochdeutsche Zeit zusätzlich die Bedeutung „unsichtbar machend“. Diese Bedeutung findet sich in dem Wort Nebelkappe wieder. Das Wort Kappe ist hier mit seiner ursprünglichen Bedeutung „Mantel mit Kapuzeâ…

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