„Ein Sommernachtstraum“ Schlossbergspiele Mattsee

Foto: Schlossbergspiele Mattsee/ Freie Bühne Salzburg

Foto: Schlossbergspiele Mattsee/ Freie Bühne Salzburg

Das idyllisch gelegene Naturtheater mit seinen moosigen Stufen, in die ein paar bunte Blumen gesteckt wurden, darüber eine kleine Wiese und dann der Übergang in einen düsteren Wald: Diese romantische Szenerie allein schon verführt zum Träumen. Vor Beginn der Vorstellung springen bereits ein paar muntere, kleine Elfen herum, sie können ihren großen Auftritt kaum erwarten.

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Von Elisabeth Pichler

Zum etwas verwirrenden Inhalt: Ein junges Paar flieht aus Athen, um seine Liebe zu retten. Verfolgt wird es von Zweien, die ebenfalls lieben, aber unglücklich und voller Eifersucht. Alle Vier verirren sich im Dickicht eines Zauberwaldes, in dem der Feenkönig Oberon sich gerade mit Hilfe des Kobolds Puck und dessen Zauberkräften an seiner Gattin Titania rächen möchte. Ein Liebeszaubersaft, den Puck etwas willkürlich sowohl der Königin als auch den jungen Liebenden in die Augen träufelt, sorgt für vielfältige Sinnestäuschungen. So hält Titania den in einen Esel verwandelten Handwerker und Möchtegern-Schauspieler Zettel sogar für einen Liebesgott. Oberons Lilienstab kann jedoch alle Verwicklungen und Zaubereien lösen, einem versöhnlichen Ende steht schließlich nichts mehr im Wege. Die Liebespaare finden zueinander und die muntere Handwerkstruppe darf zum Hochzeitsfest mit der grotesken Tragikomödie von Pyramus und Thisbe unterhalten. Zum Schluss kommt noch einmal Puck auf die Bühne und spricht direkt zu den Zuschauern. Er bittet sie, wenn ihnen das Stück nicht gefallen habe, es als einen Traum zu betrachten. Wenn es ihnen aber gefallen habe, sollten sie klatschen.

Nadine Mühlböck in ihrem moosgrünen Trikot ist ein ganz reizender Puck, ist ständig in Bewegung und amüsiert sich köstlich über ihre eigenen Späße. Sie treibt die Personen durch den Wald und unterhält sich auf Kosten der Streitenden, wie ein übermütiges Kind, dem man einfach nicht böse sein kann. Florian Friedrich hat als Oberon etwas von einem eifersüchtigen Macho, mit seinen kleinen Hörnern wirkt er fast ein bisschen teuflisch. Gabriele Schreder als Titania ist die Lieblichkeit in Person in ihrem duftigen Blumenkleid. Die Eifersucht ihres Gemahls lässt sie ziemlich kalt, sie genießt das Leben und lässt sich von ihren kleinen Elfen, die sie ständig umgeben, mit romantischen Liedern in den Schlaf singen. Die Kinder des Musikum Mattsee geben ihr Bestes, sie singen nicht nur, sie spielen auch Flöte, Gitarre und Ziehharmonika. Die schauspielernde Handwerkstruppe versucht sich gegen den übermächtigen Weber Zettel (Michael Rank) durchzusetzen, der am liebsten gleich alle Rollen übernehmen möchte, da ihm ja keiner das Wasser reichen kann. Die Verwandlung in einen Esel gelingt ihm sehr überzeugend, auch stimmlich.

Dieser „Sommernachtstraum“ begeistert das Publikum. Die perfekte Technik (Josef Lindner) sorgt mit dezenter Beleuchtung für grandiose Bilder, die Naturkulisse wird rötlich und grünlich beleuchtet und wirkt besonders bei zunehmender Dunkelheit immer traumhafter, ja fast schon gespenstisch. Ein großes Lob an das gesamte Ensemble und natürlich die Kinder, die mit ihrer Begeisterung viel zum Erfolg dieser Aufführung beitragen.

„Ein Sommernachtstraum“ von William Shakespeare – Schlossbergspiele Mattsee / Regie: Helmut Vitzthum / Technik: Josef Lindner / Maske: Christine Glaser / Choreographie: Birgit Mühlmann-Wieser / Kostüme: Birgit Wörndl, Elfriede Dignöss / Eselsmaske: Margarete Sprung / Mit: Karsten Grigo, Rosalie Pohl, Johannes Konrad, Sonja Kreibich, Johannes Hellinger, Marius Holzer, Doris Lindner, Michael Rank, Sarah Maislinger, Christine Gnahn, Gabriele Schreder, Florian Friedrich, Nadine Mühlböck, Sylvia Rohr, und SchülerInnen vom Musikum Mattsee (Organisation Waltraud Leobacher)
Weitere Vorstellungen: Sonntag 22., Mittwoch 25. und Sonntag 29. August 2010

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