Esel – Reittier, Schimpfwort und Geldquelle

Trabrennen in Altheim | Foto: Karl Traintinger, Dorfbild

Trabrennen in Altheim | Foto: Karl Traintinger, Dorfbild

Das Wort Esel ist seit dem 9. Jahrhundert belegt und geht zurück auf lateinisch asinus „Esel“. Das Wort begegnet nicht nur als Bezeichnung für das Tier, sondern auch in Zusammensetzungen wie Goldesel, Drahtesel, Eselsbrücke oder Eselsohr.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Bei der Übernahme in die germanischen Sprachen wurde lateinisch asinus zu asilus umgeformt. Diese Form findet sich im Gotischen, der ältesten belegten germanischen Sprache aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. Im Althochdeutschen verlor das Wort die lateinische Endung und wurde zu esil gewandelt.

In der christlichen Überlieferung ist der Esel positiv bewertet. Er gehört zu den Tieren, die in der Weihnachtskrippe stehen, Jesus ritt bei seinem Einzug in Jerusalem auf einem Esel und er war das Reittier von Maria, der Mutter von Jesus. Gleichzeitig gilt der Esel – so wie viele andere Tiere – als dumm und störrisch. So wird das Wort Esel auch als Schimpfwort mit der Bedeutung „Dummkopf“ gebraucht oder mit einem beigefügten Attribut ausgeschmückt, wie blöder Esel oder sturer Esel. Und auch der Ausdruck Eselei steht für eine dumme Handlung.

Das Wort Esel verwenden wir in mehreren Zusammensetzungen, wie beispielsweise Goldesel, Drahtesel, Eselsbrücke und Eselsohr.

Der Goldesel ist ein Esel, den vermutlich viele von uns gerne hätten. Die Bezeichnung Goldesel geht zurück auf das Märchen Tischlein deck dich, Goldesel und Knüppel aus dem Sack der Gebrüder Grimm und begegnet seit Ende des 18. Jahrhunderts. In diesem Märchen erhält ein Müllergeselle von seinem Meister zum Abschied einen Esel, der vorne und hinten Goldstücke ausspeit. Durch diese Geschichte wurde das Wort Goldesel ein Synonym für eine unerschöpfliche Geldquelle. Zu dem Wort hat der Volksmund eine Variante gebildet – den Geldscheißer.

Der Esel wurde als Arbeitstier in Mühlen eingesetzt, als Sackträger, Packtier (daher die Bezeichnung Packesel) und als Reittier. Als Anfang des 20. Jahrhunderts die ersten Fahrräder auf den Markt kamen, verpasste der Volksmund diesen Gestellen scherz…

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