Straße – Vom gepflasterten Weg zur Meerenge

Ortseinfahrt bei Lamprechtshausen

Ortseinfahrt bei Lamprechtshausen von Asten kommend. Gemeindestrasse | Foto: 2012 Karl Traintinger, Dorfbild

Das Wort Straße bezeichnete ursprünglich gepflasterte Wege, die über Land führen. Im Zeitverlauf erhielt das Wort die zusätzliche Bedeutung „Öffentlichkeit“ und aufgrund eines Übersetzungsfehlers wurde Straße eine Bezeichnung für Meerengen.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Das Wort Straße ist seit dem 8. Jahrhundert belegt und geht zurück auf lateinisch via strāta „gepflasterter Weg, gepflasterte Straße“. Im Althochdeutschen entfiel via und die Bezeichnung wurde zu strāta „die Gepflasterte“ gekürzt. Dieser Vorgang fand auch in anderen Sprachen statt. So begegnet im Altenglischen strǣt, woraus englisch street wurde, und in den romanischen Sprachen finden sich spanisch estrada und italienisch strada.

Althochdeutsch strāza bezeichnete zunächst primär die Landstraße und nicht die Wege in den Städten, die gazza „Gasse“ genannt wurden. Die Gassen waren Wege und Fahrbahnen zwischen den Häuserreihen der Stadt. Die Straßen hingegen waren Fahrbahnen, die über Land führten, keine seitlichen Begrenzungen hatten und der Ort der Reisenden waren. So hatte das Wort Straße noch im 16. Jahrhundert auch die Bedeutung „Reise“ und die Redewendung sich auf die Straße machen bedeutete „sich auf die Reise machen“.

Im Verlauf des 15. und 16. Jahrhunderts wurde Straße zur dominanten Bezeichnung. Der Bedeutungsunterschied von Straße und Gasse als Landstraße und Stadtstraße verlor sich. Das Wort Straße bezeichnete nun auch die städtischen Wege und Fahrbahnen. Zeitgleich entwickelte sich eine neue Bedeutungsunterscheidung zwischen Straße und Gasse, die sich bis heute erhalten hat. Mit Straße werden die breiteren …

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