Möbel – Das bewegliche Gut

Begehrtes Sitzmöbel

Begehrtes Sitzmöbel | Foto: Karl Traintinger, Dorfbild.at

Das Wort Möbel wurde im 17. Jahrhundert als Modewort aus dem Französischen übernommen und war ursprünglich eine Bezeichnung für alle beweglichen Güter.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Französisch meuble geht zurück auf mittellateinisch mobile „bewegliches Gut“ bzw. rēs mōbilēs „bewegliche Güter“. Beide Ausdrücke sind Ableitungen von dem lateinischen Wort mōbilis „beweglich“. Bewegliche Güter waren jene Teile des Besitzes, die bewegt werden konnten im Gegensatz zu rēs immōbilēs, den unbeweglichen Gütern, wie Landbesitz und Häuser. Von mittellateinisch immōbilēs leitet sich auch unser heutiges Wort Immobilie „unbeweglicher Besitz; Grundstück, Gebäude“ ab.

Bis Anfang des 18. Jahrhunderts behielt meuble im Deutschen seine französische Form und bezeichnete das einzelne Möbelstück. Danach wurde die Schreibung an die deutsche Aussprache angepasst und zu Möbel geändert. Wie häufig bei Fremdwörtern gab es zunächst keine einheitliche Form für die Mehrzahl des Wortes. Es finden sich in den Belegen des 18. Jahrhunderts die Formen Möbles, Möbels oder Möbeln. Auch die Bedeutung war im 18. Jahrhundert noch weiter gefasst als heute. So verwendete beispielsweise der deutsche Dichter Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) das Wort als Bezeichnung für bewegliche Güter, die gepfändet oder verkauft werden können, für kleinere Gegenstände wie eine Vase, für persönliche Gegenstände, wie etwa ein Schmuckstück oder einen Kamm, aber auch für Einrichtungsgegenstände, wie Tisch, Stuhl, Schrank, Bett usw.

Ebenso wie meuble wurde auch das Wort mobilier „beweglich, aus beweglichen Gütern bestehend; Hausrat“…

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