„Femininum Maskulinum“ – Eine musikalische Beziehungsreise

Femininum

Am 2. Juni 2021 konnten ARC en CIEL im Kleinen Theater endlich ihr neues Bühnenprogramm präsentieren. Bernadette Schartner (Gesang) und Johannes Glaser (Akkordeon und Klavier) durchleuchten kabarettistisch den Beziehungskosmos der Geschlechter, mal aus Sicht der Frau, mal aus Sicht des Mannes. Ein amüsanter, facettenreicher Liederabend, der Frauen und Männer wissend schmunzeln lässt.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Im grauen Anzug mit Mückstein-Sneakers und kessem Hut stellt Bernadette Schartner mit einem Song von Cicero bedauernd fest: „Frauen regier’n die Welt.“ Da passen natürlich auch Grönemeyers „Männer“ bestens dazu:

Männer haben’s schwer, nehmen’s leicht
Außen hart und innen ganz weich
Werd’n als Kind schon auf Mann geeicht
Wann ist ein Mann ein Mann?

Auf einer Tafel zeigt sie uns Fotos der angeblich schönsten, begehrtesten Männer (Tobias Moretti, George Clooney und Johnny Depp) und stellt mit einem Song von Max Raabe fest: „Die Männer sind schon die Liebe wert.“ Bei Johanna von Koczians „Das bisschen Haushalt…sagt mein Mann“ lächeln wohl alle Damen wissend.

Femininum

In der Umziehpause verschwindet Bernadette Schartner hinter einer Tapete und „ihr“ Johannes nimmt gemütlich auf einem Lehnstuhl Platz, um einfach nur zu sitzen. Loriots genialer Sketch über einen Mann, der seine Ruhe haben möchte, und seine nörgelnde Frau machte jüngst in hebräischer Übersetzung in Israel in sozialen Medien die Runde, denn er passt perfekt zu den Schwierigkeiten der Corona-Heimquarantäne. Im heißen, roten Kleid, also nun ganz Dame, erfahren wir nicht nur, dass er „Waldemar“ hieß, sondern auch, dass jede Frau ein süßes Geheimnis hat.

Die Pause verbringt man gerne im Urban-Keller-Garten und genießt den lauen Frühlingsabend. Zurück im Saal lernen wir endlich „Maskulinum Femininum“ in Form von Barbie und Ken kennen und dürfen ihnen bei einigen Veränderungen zusehen. Andre Hellers „Denn ich will“ passt da natürlich perfekt dazu.

„Und wenn ein Mann einen Mann liebt
Soll er ihn lieben, wenn er ihn liebt
Denn ich will, dass es das alles gibt, was es gibt

Und wenn eine Frau, eine Frau liebt
Soll sie sie lieben, wenn sie sie liebt
Denn ich will, dass es das alles gibt, was es gibt“

Ein weiterer Höhepunkt sind Charles Aznavours charmant verpackte Vorwürfe gegen eine Frau in „Du lässt dich gehen“ und einen Mann in „Mein Ideal“. Johannes Glaser ist Bernadette Schartner nicht nur ein souveräner Begleiter, sondern ein absolut gleichwertiger Partner, der jedoch der Dame mit einem Augenzwinkern stets galant den Vortritt lässt.

Insgesamt stehen 18 Chansons im Programmheft, dazu gibt es natürlich noch zwei vom Publikum lautstark geforderte Zugaben. Der Applaus war bei der Premiere so kräftig, dass man fast vergaß, dass im „ausverkauften“ Haus nur jeder zweite Stuhl besetzt war.

„Femininum Maskulinum“ – Eine musikalische Beziehungsreise. Gesang: Bernadette Schartner. Akkordeon, Klavier: Johannes Glaser. Regie: Caroline Richards. Lichttechnik: Marvin Gschnitzer. Fotos: Kleines Theater/ Christian Streili

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