Stube – Vom beheizten Raum zu guten Umgangsformen

Backstube

Zeit für Brot - Backstube in Berlin | Foto: Karl Traintinger, Dorfbild

Das Wort Stube war ursprünglich eine Bezeichnung für einen beheizten Raum, konnte jedoch schon früh auch als Bezeichnung für öffentliche Räume oder Versammlungsorte verwendet werden.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Das althochdeutsche Wort stuba bezeichnete im Allgemeinen einen beheizten Raum und im Speziellen einen beheizten Baderaum. Die Herkunft des Wortes ist nicht eindeutig geklärt. Bis in mittelhochdeutsche Zeit hatte sich die Verwendungsmöglichkeit von Stube geweitet. Mittelhochdeutsch stube wurde als Bezeichnung für heizbare Zimmer verwendet, für Baderäume, für Speisesäle und auch für Sitzungssäle in Rathäusern.

Diese Erweiterung der Bedeutung bewirkte die Bildung von Zusammensetzungen, die die einzelnen Räume näher bezeichneten, so beispielsweise batstube für Baderaum oder râtstube für Sitzungssaal im Rathaus. Auch die Versammlungsräume in Zunftherbergen wurden Stube genannt. Daher findet sich in den südlichen Regionen des deutschen Sprachraums der Ausdruck Stubengeld für den Mitgliedsbeitrag zur Zunftkasse.

Mit der Weitung der Verwendungsmöglichkeit des Wortes konnten auch zunehmend öffentliche Räume oder Behördenräume als Stube bezeichnet werden. So finden sich beispielsweise neben Ratsstube auch Amtsstube als allgemeine Bezeichnung für ein behördliches Dienstzimmer oder Steuerstube für die Amtsräume der Steuerbehörde. Diese Bezeichnungen sind heute weitgehend veraltet. Das Wort Stube wurde entweder durch das Wort Amt oder durch das Wort Behörde ersetzt.

Erhalten hat sich die Bezeichnung Stube…

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