„Bodhi Project“ – im Doppelpack

BODHI PROJECT & Reut Shemesh - WildLand

BODHI PROJECT & Reut Shemesh - WildLand | Foto: Bernhard Müller

Die 2008 gegründete, in Salzburg beheimatete, international tourende Kompanie gilt als eines der profiliertesten zeitgenössischen Ensembles für professionelle Tänzerinnen und Tänzer und als Plattform für neue choreografische Stimmen in der internationalen zeitgenössischen Tanzszene. Im Rahmen der Sommerszene kam es heuer zu zwei Uraufführungen.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Tonky Lonky

Die aus Israel stammende Choreografin Reut Shemesh setzt sich in „Tonky Lonky“ (Arbeitstitel: „Wild Land“) mit den Themen Beziehungen, Kommunikation und künstliche Intelligenz auseinander. Ausgehend von Found-Footage-Interviews entwickelt sie eine faszinierende Collage aus Gesang, Lippensynchronisation und rhythmischen Bewegungen.

Die Tänzerinnen und Tänzer in elegantem schwarzen Outfit sitzen malerisch auf einem weißen Quadrat und starren auf die Dame, die über dem Keyboard hängt. Ihre Verblüffung wird immer größer und schließlich auch hörbar, sie beginnen, bis zur Ekstase zu zittern und zu beben. Dann folgt ein Befehl: „Es ist Zeit, nachzudenken!“ Die Performance dauert 50 Minuten, überzeugt mit starken Bildern und viel Stoff zum Nachdenken. Ein inspirierendes, nicht nur tänzerisches Vergnügen. Viel Applaus bei der Uraufführung am 20. Juni 2021 in der Szene Salzburg.

„Tonky Lonky“ – Regie & Choreographie: Reut Shemesh. Performance: BODHI PROJECT: Anastasis Karachanidis, Andrea Givanovitch, Dylan Brahim Labiod, Hyaejin Lee, Kassichana Okene-Jameson, Lucija Romanova. Musikkomposition/-bearbeitung: Simon Bauer. Lichtdesign: Frank Lischka. Lichtdesign Mitarbeit: Ronni Shendar. Kostüme: Marie Siekmann

Chorus Line

Tags darauf war dieselbe Truppe in „Chorus Line“ von Adrienn Hód, einer der wichtigsten Stimmen des zeitgenössischen Tanzes Ungarns, zu erleben und zwar in einer überaus amüsanten Performance. Man darf eine Stunde lang Frédéric Chopins romantische Nocturnes genießen, während die Tänzerinnen und Tänzer von einem völlig anderen Rhythmus durchdrungen sind, denn es wird marschiert, aber nicht nur. Diese Dekonstruktion durchzieht das gesamte Stück und es wird unendlich viel geboten: Ballett, Akrobatik, Bodenturnen, ja sogar Slapstick-Einlagen. Dazu kommen noch jede Menge Emotionen: Aggressionen, Wut, Schmerz, Freude, Begeisterung, Verführung und Flirt mit dem Publikum. Die Tänzerinnen und Tänzer dürfen die ganze Palette ihres Könnens zeigen, besonders in den extra auf sie abgestimmten Solis.

BODHI PROJECT & Adrienn Hód – Chorus Line | Foto: © Bernhard Müller

Eigentlich hätte „Chorus Line“ bereits im November 2020 in der ARGEkultur uraufgeführt werden sollen, doch dann kam Corona. Nun hat es also mit einiger Verspätung doch noch geklappt, allerdings mit neuen Tänzerinnen und Tänzern. Das durchwegs sehr junge Publikum zeigte sich begeistert und feierte die Truppe lautstark.

„Chorus Line“ – Konzept & Choreographie: Adrienn Hód. Performance: BODHI PROJECT: Anastasis Karachanidis, Andrea Givanovitch, Dylan Brahim Labiod, Hyaejin Lee, Kassichana Okene-Jameson, Lucija Romanova. Lichtdesign: Frank Lischka.

Produktion: BODHI PROJECT/blackmountain, SEAD & SZENE Salzburg. Mit Unterstützung von: Stadt Salzburg, Land Salzburg und Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport

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