Juli – Der Monat des Gaius Iulius Caesar

Klatschmohn Juli

Klatschmohn im Weinviertel NÖ | Foto: Karl Traintinger, Dorfbild

Der Name des siebenten Monats im Jahr ist nach dem römischen Feldherrn Gaius Iulius Caesar benannt. In althochdeutscher Zeit lautete der Monatsname hewimānōth „Heumonat“.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

In althochdeutscher Zeit wurde der siebente Monat im Jahr hewimānōth „Heumonat“ genannt, weil der Juli der Monat der Heuernte ist. Der Name geht zurück auf die Einführung einheitlicher deutscher Monatsnamen durch Kaiser Karl den Großen (747/748-814 n. Chr.). Auch in mittelhochdeutscher Zeit bezeichnete das Wort höumānōt ausschließlich den Monat Juli. Die Verwendung von Heumonat als zusätzliche Bezeichnung für den Juni ist erst in späteren Jahrhunderten belegt.

Ab dem 16. Jahrhundert finden sich im Deutschen für den siebenten Monat die Bezeichnungen Julius oder Julii. Der Monatsname Juli ist aus lateinisch mēnsis (Monat) Iūlius ins Deutsche übernommen worden. Im antiken Rom wurde der siebente Monat im Jahr nach Gaius Iulius Caesar (100-44 v. Chr.) benannt. Die Umbenennung des Monats fand nach dem Tod des römischen Feldherrn und Staatsmanns zu seinen Ehren statt, da Caesar in diesem Monat geboren worden war.

Caesar war es auch, der den römischen Kalender reformierte, in dem er den alten römischen Mondkalender abschaffte und durch den Sonnenkalender ersetzte. Mit diesem Kalender, der nach ihm julianischer Kalender genannt wird, führte Caesar eine Schaltregel ein, nach der alle vier Jahre im Monat Februar ein zusätzlicher Tag eingefügt wird. Der julianische Kalender war in den katholischen Ländern bis ins 16. Jahrhundert gültig. Ende des 16. Jahrhunderts ließ Papst Gregor XIII. (1502-1585) den julianischen Kalender reformieren, um für den Kalender eine bessere Übereinstimmung mit dem Sonnenjahr zu erreichen. Dieser reformierte Kalender wird nach Papst Gregor gregorianischer Kalender genannt.

Die Übernahme der lateinischen Bezeichnung Julius für den siebten Monat verdrängte die alte Bezeichnung Heumonat zunächst noch nicht. Bei Datumsangaben wurden häufig beide Monatsnamen angeführt, wie beispielsweise uff suntag den 2. tag jully genant heuwmonet „am Sonntag den 2. Tag Juli genannt Heumonat“ oder anno 1536 jor des monatz jullius genempt höuwmonatz „anno 1536 Jahr des Monats Juli genannt Heumonat“. Erst nach und nach setzte sich die Bezeichnung Juli durch. Doch noch bis Ende des 18. Jahrhunderts steht in den Sterbe-, Geburts- und Ehelisten der Wiener Zeitung die Bezeichnung Heumonat für den Juli.

Für den Juli waren neben Heumonat auch noch andere Namen in Gebrauch. Der Monat wurde Jakobmonat, Leonhardstage oder Schnitt genannt.

Der Name Jakobmonat bezieht sich auf den Kirchenkalender und den heiligen Jakob, der am 25. Juli seinen Gedenktag hat.

Leonhardstage war in den südlichen Gebieten des deutschen Sprachraums ursprünglich eine Bezeichnung für die Sonntage im Juli, an denen in Leonhardskirchen Feiern abgehalten wurden. In der Volkssprache wurde Leonhard zu Lenhard gekürzt und dann zu Lienhard umgewandelt. Mit der Zeit wurden die Ausdrücke Lenhardstage oder Lienhartstäg als Name für den gesamten Juli ausgeweitet. Der umgangssprachliche Ausdruck in den Lenhardstagen „in den Leonhardstagen“, als Bezeichnung für den Juli, war in den bayerischen Gebieten noch bis ins 19. Jahrhundert üblich.

Weiters wurde der Monat Juli auch Schnitt oder Haberschnitt genannt, da im Juli Hafer und Getreide geschnitten (geerntet) werden. So finden sich in mittelalterlichen Urkunden Datumsangaben mit diesem Ausdruck, wie zum Beispiel sant Jacobstag in dem hawersnit „Sankt Jakobstag in dem Haberschnitt“ – das ist der 25. Juli.

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