30. Habersdorfer Dorffest

Dorffest

Eine Erfolgsgeschichte gelungener ländlicher Gemeinschaft

1992 bestand Habersdorf, eine kleine Ortschaft in der Gemeinde Moosdorf – im angrenzenden Innviertel – aus nicht viel mehr als aus 10 Häusern und Bauernhöfen. Am 15. August desselben Jahres wurde erstmals eine, seit längerem geplante, Idee von Willi Zachbauer umgesetzt: Das erste Habersdorfer Dorffest.

Anni Lenberger

Von Anna Lemberger
Fotos: Alois Lemberger, Wolfgang und Sandy Reindl

Begonnen hat alles mit einem Spanferkel und gegrillten Henderln. Mittlerweile gab es: 12x verschiedene Grill-Events, 7x Henderl, 6x Buffet (von einem Cateringbetreiber), 3x Spanferkel, 1x Ripperl (Zahlen von Willi Zachbauer). Und wenn Willi einlud, kamen „seine Habersdorfer“. Im Durchschnitt waren es pro Fest 43 BesucherInnen.

Salate und Mehlspeisen wurden immer von den BesucherInnen mitgebracht. Und traditionell seit 29 Jahren am Nachmittag wurden die frischen, heißen Pofesen von der „Weberbäuerin“ verteilt. Und auch das „legendäre Bierfassl“ und viele andere „geistige“  und „geistfreie“ Getränke sorgten dafür, dass die Gäste keinen Durst bekamen.  Dazwischen gab einige (durchaus „heimtückische“)  gemeinsame Spiele, meist ausgetüftelt von Willi Zachbauer, der aufgrund seiner langjährigen „Theatererfahrung“ dabei sehr kreativ war….

Willi, der von „seinen Habersdorfern“ zum Ehrenbürgermeister  von Habersdorf ernannt wurde und auch einen eigenen „Dorfplatz bekam, den „Bürgermeister Zachbauer Platz“ lud heuer bereits zum 30. Mal zu diesem besonderen Dorffest ein. Und fast alle DorfbewohnerInnen folgten der Einladung…..

Mittlerweile ist Habersdorf „mächtig“ gewachsen. Viele Stodinger (Stadtbewohner) haben sich in dieser kleinen ländlichen Ortschaft „häuslich“ niedergelassen und wurden Dank dieses einzigartigen Festes sehr schnell Teil der dörflichen Gemeinschaft: Man(n)/frau/kind kennt einander und hilft sich gegenseitig.

2021 und die 30. Wiederkehr dieses Dorffestes waren Grund für ein besonderes Highlight:

„den 1. Habersdorfer 7-Kampf“

Möglich war dieses „Großereignis“ nur durch die vielen helfenden Hände, die Willi seit Jahren zur Seite standen. Ganz besonders möchte ich Wolfgang und Sandy Reindl hervorheben, die in kürzester Zeit für alle TeilnehmerInnen eine Urkunde mit Foto gezaubert hatten.

Um andere Dorfgemeinschaften zum Nachahmen solcher Dorffeste zu animieren, möchte ich die „Disziplin“ des 7-Kampfes anführen:

1 – „Speer gehen“ (Suche des Heimweges): mit verbundenen Augen und einer langen Stange sollte eine große Zielscheibe punktgenau getroffen werden.
2 – „Kegeln“ – ein bekanntes Spiel – nur in diesem Fall: mit kleiner Kugel und großen von Willi selber geschnitzten Kegeln
3 – Klopferturmbau – übereinander stapeln von leeren Klopferfläschen (warum wohl leer?)
4 – Maßkrug schieben entlang einer Holzbahn – ein Vorteil für jene, die das Gewicht eines Maßkruges „gewohnt“ sind, weil sie regelmäßig Hollersaft oder auch Hopfensaft daraus trinken.
5 – Radschlauchwerfen: ein leerer Radreifenmantel“ musste 3 x über eine stehende Stange gefädelt werden.
6 – Darts schießen: eine drehende Scheibe mit Zahlen musste mit Pfeilen getroffen werden. Die Zahlen ergaben die Punkte.
7 – Ein Bierkapsel- und Schnurlängenschätzspiel

Neben ganz viel Spaß und guter Laune sind Dorffeste dieser Art vor allem dazu geeignet, die Menschen, die um einen herum leben näher kennen zu lernen. Es nimmt die Scheu, den Nachbarn um Hilfe zu bitten und auch Hilfe anzunehmen oder einfach nur zu schauen, ob beim Nachbarn alles in Ordnung ist.

Auch wenn beim Habersdorfer Dorffest nur die „Habersdorfer Bevölkerung“ eingeladen wird, hoffe ich sehr, dass viele andere kleine Ortschaften diesem tollen Beispiel folgen, um in einem gemeinsamen Fest die „Neo-DorfbewohnerInnen“ im Ort willkommen zu heißen.

Und natürlich sind in diesen 30 Jahren auch DorfbewohnerInnen verstorben. Deshalb gehörte es auch bei jedem Fest dazu in einigen Schweigeminuten der Verstorbenen zu gedenken.

Lasst euch anstecken mit dieser großartigen Idee, denn sie ist zu einem Großteil dafür verantwortlich, dass ich so gerne in diesem wunderbaren kleinen Dorf an der Grenze zu Salzburg lebe.

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