Gasse – Von der Stadtstraße zum engen Weg

Berggasse

Berggasse, Salzburg | Foto: 2007 Karl Traintinger, Dorfbild.at

Das Wort Gasse bezeichnete ursprünglich ausschließlich die Wege und Fahrbahnen zwischen den Häuserreihen der Städte. Die Bedeutung „enger Weg“ entwickelte sich erst im Verlauf des 16. Jahrhunderts.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Das Wort Gasse ist seit dem 10. Jahrhundert belegt. In althochdeutscher Zeit bezeichnete gazza ausschließlich Wege und Fahrbahnen zwischen den Häuserreihen der Städte und Dörfer, unabhängig davon, ob sie schmal oder breit waren. Mit dem Wort strāza „Straße“ wurden ausschließlich die Fahrbahnen bezeichnet, die über Land führten und keine seitlichen Begrenzungen hatten.

Die sprachliche Unterscheidung zwischen den breiteren Wegen einer Stadt, die als Straße bezeichnet werden und den schmäleren, engeren Wegen, die Gasse genannt werden, entwickelte sich erst nach und nach. Im Verlauf des 15. und 16. Jahrhunderts wurde Straße zur dominanten Bezeichnung. Der Bedeutungsunterschied von Straße und Gasse als Landstraße und Stadtstraße verlor sich. Zeitgleich entwickelte sich eine neue Bedeutungsunterscheidung zwischen Straße und Gasse, die sich bis heute erhalten hat. Mit Straße werden die breiteren Fahrbahnen bezeichnet und mit Gasse die schmäleren.

Die näheren Benennungen der verschiedenen Gassen einer Stadt erfolgten nach ihrer Lage, ihrer Nachbarschaft und nach der Richtung, in die sie führten. So finden sich nach der Lage der Gasse die Bezeichnungen Seitengasse, Quergasse, Hintergasse. Es finden sich Bezeichnungen, die auf Gebäude oder Bauwerke verweisen, an denen die G…

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