„Gott“ – Wem gehört unser Leben?

Gott

Wie schon in „Terror“ geht es auch in Ferdinand von Schirachs zweitem Theaterstück um eine ethische Frage: Was ist richtig, was ist falsch? Nach der Premiere am 4. November 2021 im Studio des Schauspielhauses Salzburg durfte das Publikum abstimmen. Das Ergebnis: 38 Ja-Stimmen zur Suizid-Hilfe und 22 Nein-Stimmen.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Der pensionierte Architekt Richard Gärtner ist körperlich und geistig gesund. Doch seit dem Tode seiner Frau vor drei Jahren bedeutet ihm das Leben nichts mehr. Nachdem er den qualvollen Tod seiner Frau miterleben musste, will er einem fremdbestimmten Sterben zuvorkommen. Er sucht beim Bundesinstitut für Arzneimittel um eine Dosis Natrium-Pentobarbital an, bekommt sie aber nicht. Auch eine befreundete Ärztin lehnt die Beihilfe zum Suizid ab. So landet Herr Gärtner (Harald Fröhlich) mit seiner Rechtsanwältin Frau Biegler (Ulrike Arp) schließlich vor dem Deutschen Ethikrat. Nun nimmt eine Reihe von Experten Stellung zur Frage, ob ein Mensch über seinen Tod selbst bestimmen darf.

Die Ärztin (Marena Weller), die sich geweigert hatte für Herrn Gärtner das todbringende Medikament zu besorgen, schildert ihre Beweggründe und die sind durchaus nachvollziehbar. Da kann auch die strenge Frau Biegler nichts dagegen einwenden, denn es ist klar, dass man einen Art nicht  zur Suizid-Hilfe zwingen kann. Die Rechtssachverständige Frau Litten (Daniela Enzi) erklärt als Verfassungsrechtlerin die Unterschiede zwischen direkter, aktiver und indirekter Sterbehilfe. Die medizinische Sachverständige Frau Sperling (Agnieszka Wellenger) wirkt etwas überheblich, steif und eiskalt. Ihr ständiges Pochen auf die „freundlichen Visionen eines schmerzlosen Todes“ nervt die Rechtsanwältin. Schließlich muss sie zugeben, das die von ihr so hoch gepriesenen Hospizbetten Mangelware sind.

Der engstirnige theologische Sachverständige Thiel (Marcus Marotte) mit seinen verschrobe…

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