„Artus, letzte Schlacht“ – König-Sein, Würde oder Fluch?

Artus

Jérôme Junod, Spielleiter und Chefdramaturg am Schauspielhaus Salzburg, beschäftigt sich in seinem neuesten Theaterstück mit den letzten Jahren des legendären König Artus und seiner ach so heldenhaften Ritter. Die humorvoll mit Gegenwartsbezug erzählte Geschichte unterhielt das Premierenpublikum am 11. November 2021 bestens.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Die Vorgeschichte wird als heiteres Schattenspiel erzählt. Dem jungen Artus gelingt es rein zufällig das Schwert Excalibur aus dem Fels zu ziehen. Nun ist er König, das Volk jubelt ihm zu, doch er ist schwer überfordert. Sein wilder und selbstbewusster Bruder Kay hingegen weiß genau, was zu tun ist. Er hätte auch die passende Frau für Artus, doch dieser hat die schöne Guinevere entdeckt und will sie unbedingt, vielleicht auch wegen des großen runden Tisches ihres Vaters.

Wenn der weiße Vorhang fällt, befinden wir uns auf einem Schlachtfeld und es sieht gar nicht gut aus für Artus und seine Recken. Rettung naht durch einen unbekannten Ritter, dem es gelingt, die bösen Sachsen in die Flucht zu schlagen. Jetzt hat der König endgültig genug von den vielen Kriegen. Doch keiner will ihm helfen, den Frieden zu festigen, weder seine Gattin, noch seine Schwester Morgan.

Guineveres belesene Zofe Blanche aus der Bretagne empfiehlt ihm, Brücken bauen zu lassen, Handel zu treiben und Schulen zu errichten. Entrüstet entgegnet er: „Wir sind doch Barbaren!“  Auch seinem alten Freund Merlin vertraut er nicht mehr. Schließlich wendet er sich an das Volk, doch auch diese „Grunztrolle“ wollen ihn nicht verstehen. Vielleicht weiß ja der junge Mann auf Bildungsreise was zu tun ist.

Theo Helm gibt den völlig gebrochenen, desillusionierten Artus, der immer nur Frieden und Sicherheit wollte, sich aber gegen seine Ritter, „die bösen Buben mit ihren langen Schwertern“, nie durchsetzen konnte. Jens Ole Schmieder lässt als sein brutaler Bruder Kay gerne die Muskeln spielen. Jeder der „edlen“ Ritter hat eine besondere Macke. Der beflissene, etwas schusselige Ritter Gawain (Simon Jaritz-Rudle) bemüht sich, alles richtig zu machen, der junge…

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