Wurst – Speise, Personenbezeichnung und Gleichgültigkeit

Münchner Weißwurst

Münchner Weißwurst | Foto: Karl Traintinger, Dorfbild

Das Wort Wurst verwenden wir nicht nur als Bezeichnung für eine Fleischspeise, sondern auch als Personenbezeichnung und als Ausdruck für Gleichgültigkeit.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Das Wort Wurst ist seit dem 11. Jahrhundert belegt. Die Herkunft des Wortes ist unklar. Bereits in althochdeutscher Zeit finden sich Bezeichnungen für verschiedene Wurstsorten, wie beispielsweise lebarawurst „Leberwurst“ und brātwurst „Bratwurst“ – eine Art Fleischwurst, die unserer heutigen Bratwurst ähnlich gewesen sein dürfte.

Im frühen Mittelalter wurden Würste vorwiegend aus den Innereien und Weichteilen von Schweinen hergestellt. Klein gehacktes Fleisch wurde in essbare Tierdärme gestopft. In mittelhochdeutscher Zeit finden sich daher auch Bezeichnungen für Würste, die sich auf die Herstellungsart beziehen, wie etwa schübelinc oder schubelinc „Wurst, Bratwurst“, vom Hineinschieben und Hineinstopfen in die Tierdärme. Alternativ begegnet auch die Bezeichnung schübelwurst.

Im späteren Mittelalter war die Herstellung von Würsten genau geregelt. Es durften keine Bestandteile von Rindern verwertet werden und ausschließlich Därme von Schweinen. So heißt es in den Nürnberger Polizeiordnungen aus dem 13. bis 15. Jahrhundert: es sollen alle fleischhacker … in allerley würste nichts anders einhacken noch geprauchen dann von schweineim fleisch, on schwarten. Sie sollen auch zu den prat- und allen andern würsten ander darm nit nehmen oder geprauchen dann schweinin darm […] „Es sollen alle …

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