Faust – Margarethes Tragödie als große Oper

Faust

Charles Gounods Oper „Faust“ wird im deutschen Opernbetrieb meist „Margarethe“ genannt, steht doch hier das Schicksal des armen, verführten und dann verlassenen jungen Mädchens im Zentrum. Die Handlung folgt zwar in groben Zügen Goethes Drama, doch ohne den philosophischen und wissenschaftlichen Tiefgang der literarischen Vorlage, was ihr öfters den Vorwurf der Oberflächlichkeit einbrachte. Die Universität Mozarteum bescherte dem Publikum im Max Schlereth Saal einen szenisch und musikalisch absolut großen Opernabend.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Auf einer trostlos wirkenden, leicht schrägen Scheibe mit ein paar verdorrten Grasbüscheln scheint ein Obdachloser zu schlafen. Es handelt sich hier aber um den verzweifelten Faust. Nach der morgendlichen Rasur klappt er noch ein letztes Mal seinen Laptop auf, um dann sein Leben mit Gift zu beenden.

Da erscheint Mephisto und verspricht, ihm jeden Wusch zu erfüllen. Doch Faust verlangt nur die Genüsse der Liebe: „A moi les plaisirs, les jeunes maîtresses!“ Er unterschreibt einen Vertrag, in dem er Mephisto im Jenseits seine Seele übergibt, doch ihm Diesseits soll sie im gehören. Nach einem Verjüngungstrank triumphiert Faust und besingt seine Jugend.

Margarethes Verführung ist für Faust mit teuflischer Hilfe und kostbaren Juwelen natürlich ein Leichtes. Monate später hat Faust sie verlassen und sie sitzt, verspottet von den Dorfbewohnern, mit einem Kind alleine da. Auch bei der Ermordung ihres Kindes ist Mephisto die treibende Kraft. Im Gefängnis kommt es dann zum bekannten Finale: „Sie ist gerichtet! Sie ist gerettet!“ 

Faust

Dorfladen

Kommentar hinterlassen zu "Faust – Margarethes Tragödie als große Oper"

Hinterlasse einen Kommentar

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*