Bojana Meandžija: Lauf! Warte nicht auf mich…

Bojana Meandžija

Bojana Meandžija | Foto: Privat

Autorin: Bojana Meandžija
Titel: Lauf! Warte nicht auf mich…
Aus dem Kroatischen übersetzt von Gero Fischer
Illustrationen von Matija Pisačić

ISBN: 978-3-9902-9490-1
Erschienen: 30.09.2021
Verlag: Verlag Wieser GmbH              

Klappentext:

Bojana schrieb dieses Buch im Alter von 16 Jahren. “Lauf! Warte nicht auf mich …” ist ein autobiografischer Roman, der eine Periode in ihrem Leben beschreibt, die sich, wie die Autorin sagt, in ihrem Gedächtnis tief eingeprägt hat. Das Buch erzählt ihre Kindheit, wo etwas absolut Unbekanntes begann. Ein Krieg, von dem sie bisher nur im Unterricht und von ihren Großeltern gehört hatte. Der Krieg traf sie mitten im Spiel. Dieses Buch erzählt nicht alltägliche Kriegsereignisse. In der Nacht, an ihrem 13. Geburtstag, zwei Minuten nach Mitternacht, kamen ihr Fragen in den Sinn: War es das? Werde ich den Morgen noch erleben und werde ich meine Freunde, Eltern und Großeltern wiedersehen?

Rebecca Schönleitner

Rezension von Rebecca Schönleitner

Bojana lebt mit ihrer kleinen Schwester und den Eltern in einer Wohnung in Karlovac im heutigen Kroatien. Zur Zeit des autobiographischen Romans war es noch Teil Jugoslawiens, einem nach dem 1. Weltkrieg künstlich geschaffenen Vielvölkerstaat, bestehend aus Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Montenegro und Mazedonien. 1991 kam es zur Loslösung Kroatiens und dadurch zum sog. Heimat – Krieg, da die Serben diesen Loslösungsprozess zu verhindern versuchten.

Leidtragend wie immer in einer solchen Auseinandersetzung sind vor allem die Kinder. Bojana beschreibt ihr unbeschwertes Leben, das an ihrem 13. Geburtstag, der wichtigste Tag im Leben eines jeden Teenagers, mit einem Schlag verändert wurde und aus jahrelanger Angst und Schrecken bestehen musste.

An dem besonderen Tag, den sie fröhlich mit ihren Freundinnen feiern möchte kommt es zu den ersten furchtbaren Waffenauseinandersetzungen.

Vier Jahre Angst und Schrecken, Sorgen um die Eltern, Großeltern und Schwester und der Wunsch ein normales Leben führen zu dürfen. Tage und Nächte im stinkenden, feuchten Schutzbunker, nicht wissend, ob das Haus darüber noch steht. Ein Zusammensein auf engstem Raum ohne Privatsphäre, der Weg zum Erwachsensein ist geprägt von Trauer, Sorge und Angst.

Was sehr erstaunt ist, dass in Bojana kein Hass entsteht, sie beschreibt ausschließlich die Situation ihrer Familie ohne ein einziges böses Wort.

Ein beeindruckendes Buch, sehr empfehlenswert.


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