Glas – Vom Bernstein zum Zeitmaß

Jiří Pačinek "Native Indian"

Jiří Pačinek "Native Indian" | Schenkung 2010 an das Glasmuseum Frauenau D | Foto: KTraintinger

Mit dem Wort Glas bezeichneten die Germanen den Bernstein. Erst durch den Kontakt mit den Römern, die Gegenstände aus Glas mitbrachten, erhielt das Wort seine heutige Bedeutung.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Das Wort Glas ist im Althochdeutschen seit dem Ende des 8. Jahrhunderts belegt und leitet sich von urgermanisch *glasa-/glēsa- „Bernstein, Glas“ ab, das auf indogermanisch hle- zurückgeht, einer Erweiterung zu indogermanisch hel- „gelblich, grün sein; glänzen, schimmern“.

Ältere Belege für das Wort finden sich in der Naturalis historia des römischen Gelehrten Plinius d. Ä. (23/24 v. Chr.-79 n. Chr.) und in der Germania des römischen Geschichtsschreibers Tacitus (58 n. Chr.-120 n. Chr.). Beide Autoren überliefern das Wort in latinisierter Form und berichten übereinstimmend, dass die Germanen den Bernstein glaesum bzw. glesum nennen. Das althochdeutsche Wort glas bezeichnete daher ursprünglich nur den Bernstein und wurde erst später auch als Bezeichnung für das Material Glas verwendet.

Bernstein wurde bereits von den Germanen zu Schmuck verarbeitet. Den Glasschmuck, den die Römer mitbrachten, bezeichneten die Germanen mit dem gleichen Wort, das sie auch für den Bernstein-Schmuck verwendeten. Dadurch erweiterte sich die Bedeutung des Wortes Glas. In althochdeutscher Zeit konnte daher das Wort Glas sowohl den Bernstein als auch das Material Glas bezeichnen.

Das Wort Bernstein entstammt dem Mitteln…

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