Hase – Bezeichnung für Tier und Mensch

Zwei Feldhasen im Frühling

Zwei Feldhasen im Frühling | Foto: Karl Traintinger

Mit dem Wort Hase bezeichnen wir im Allgemeinen ein Nagetier mit langen Ohren, Stummelschwanz und langen Hinterbeinen. Hase wird aber auch als Bezeichnung für Menschen verwendet und ist in Redewendungen zu finden.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Das Wort Hase ist seit dem 8. Jahrhundert belegt und geht auf urgermanisch *χasan- „der Graue“ zurück, eine Benennung, die im zumeist grauen Fell der Hasen begründet ist.

Der Hase gehörte im Mittelalter zu den jagdbaren Tieren, galt aber als ein gering angesehenes Wild. Daher war Jagd und Fang von Hasen häufig für die Bauern freigegeben. Für die Hasenjagd wurden Jagdhunde eingesetzt, die die Hasen nicht nur aufspürten, sondern auch fingen. Diese Hunde wurden in mittelhochdeutscher Zeit hansenwint genannt und waren zumeist Windhunde, die auf die Hasenjagd abgerichtet waren.

Die Fähigkeit des Hasen zur schnellen Flucht wurde als Furchtsamkeit gedeutet. Daher war der Hase im Mittelalter auch ein Symbol für Ängstlichkeit und Feigheit. Aufgrund dieser dem Hasen zugeschriebenen Eigenschaften erhielt das Wort Hase die zusätzliche Bedeutung „Feigling“ und wurde, ebenso wie viele andere Tierbezeichnungen, als Schimpfwort für Menschen verwendet.

Als Hase „Feigling“ bezeichnet zu werden, war im frühen Mittelalter ein schwerwiegender Vorwurf. So findet sich Hase unter den Schimpfwörtern, die die fränkischen Könige in ihrem Gesetzbuch aus dem 6. Jahrhundert, der Lex Salica, als strafwürdig anführen. Wer einen anderen Menschen Hase nannte, der musste eine Geldstrafe bezahlen.

Neben Hase finden sich auch Hasenfuß und Angsthase als abwertende Bezeichnungen für Menschen.  Das Wort Hasenfuß bezeichnete ursprünglich den Fuß des Hasen. Jedoch wird bereits in mittelhochdeutscher Zeit das W…

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