Brücke – Vom Holzweg zum Luftweg

Storebæltsbroen (deutsch Die Großer-Belt-Brücke

Storebæltsbroen Dänemark (Die Großer-Belt-Brücke) | Alle Fotos: Karl Traintinger, Dorfbild

Mit dem Wort Brücke bezeichnen wir zumeist ein Bauwerk, das als Überführung über Gewässer oder Straßen dient. Daneben verwenden wir das Wort auch mit der Bedeutung „Verbindung zwischen zwei Orten“.

Michaela Essler

Von Michaela Essler

Das Wort Brücke ist seit dem 8. Jahrhundert belegt. Das althochdeutsche Wort brugga, prugga geht zurück auf westgermanisch *bruggjō. Die Germanen bauten keine Brücken. Sie überquerten größere Flüsse mit Fähren und legten über Bäche und sumpfige Stellen Baumstämme, Balken oder Bretter. Die ursprüngliche Bedeutung von westgermanisch *bruggjō war daher „ein mit Holzstämmen oder Knüppeln belegter Weg oder Boden“. Daher konnte das althochdeutsche Wort brugga, prugga sowohl „Brücke“ im heutigen Sinn als auch „Bretterboden“ bedeuten.

Bis in mittelhochdeutsche Zeit hatten sich aus althochdeutsch brugga die beiden Formen brucke und brücke entwickelt. Beide Formen sind bis heute in unserem Sprachgebrauch zu finden, wobei Brücke zumeist in der Hochsprache verwendet wird und Bruck bzw. Bruckn in der Umgangssprache und in den Dialekten. Im südlichen deutschen Sprachraum wurde Bruck noch bis Ende des 19. Jahrhunderts in ländlichen Gebieten als Bezeichnung für eine Bretterbank verwendet, die am Ofen oder an einer Seitenwand der Wohnstube angebracht war und als Bett für Gäste oder Kranke diente. Diese Vorrichtung wurde auch Ofenbruck genannt.

Da bei Brücken häufig Siedlungen entstanden, begegnet Bruck und Brück auch als Ortsnamen oder Teil eines Ortsnamens, wie beispielsweise Bruck an der Glocknerstraße, Bruck an der Mur, Bruck am Ziller, Bruck an der Leitha, Innsbruck, Vöcklabruck, Bruckdo…

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Dorfladen

1 Kommentar zu "Brücke – Vom Holzweg zum Luftweg"

  1. Heinrich Frei Heinrich Frei | 16. Mai 2022 um 03:37 |

    Michaela Essler schreibt: «Die Germanen bauten keine Brücken. Sie überquerten größere Flüsse mit Fähren und legten über Bäche und sumpfige Stellen Baumstämme, Balken oder Bretter.»

    Mich faszinieren Brücken, besonders Holzbrücken aber auch Brücken die mit Natursteinen, mit Backsteinen, mit Beton, mit Stahl gebaut wurden. Begeistert bin ich von der Au-Holzbrücke über die Glatt in Opfikon bei Zürich. Diese Brücke hat der Ingenieur und Architekt Santiago Calatrava entworfen.

    Brücke über die Glatt

    Brücke über die Glatt

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