„Vom römischen Denar zum Euro“ Bachschmiede in Wals


Elisabeth Pichler. Die Bachschmiede im Ortszentrum von Wals-Siezenheim ist in einem denkmalgeschützten Gebäude aus dem Jahre 1567 untergebracht. Angegliedert an die historische Bausubstanz sind ein neu gestalteter Kultursaal sowie die Kunsthalle mit wechselnden Sonderschauen zu bestimmten ortsbezogenen, historischen Themen. Durch die Kombination von Schauschmiede als permanenter Ausstellung und aktueller, jährlich wechselnder Sonderausstellungen wird die Bachschmiede zu einem Treffpunkt von Geschichte und Gegenwart.

Die  große Sonderschau „Vom römischen Denar zum Euro“ zeigt bis 2.Oktober 2011 Interessantes und Wissenswertes rund um die Entwicklung des Zahlungsverkehrs, der Schwerpunkt liegt auf der Geldgeschichte im Grenzraum Salzburg-Bayern. Mehr als 400 Exponate dokumentieren anschaulich, welche Zahlungsmittel zur Zeit der Kelten und Römer, im Mittelalter und den vergangenen Jahrhunderten im täglichen Leben verwendet wurden. Die prächtigen Gepräge der Salzburger Erzbischöfe, die Münzen der Habsburger und das Geld der Ersten und Zweiten Republik sind eindrucksvolle Zeugnisse unserer Geschichte. Notgeld aus Salzburg und Bayern sowie Banknoten mit Milliardenbeträgen stehen für die große Krise der Zwischenkriegszeit.

Es ist ein hochinteressanter Mix aus Leihgaben verschiedenster Museen, Archive sowie privater Leihgeber, der hier in den Vitrinen ausgestellt wird. Es gibt auch kuriose Details zu entdecken. So erfährt man etwas, wie viel für eine Senkgrubenentleerung im Jahre 1617 zu bezahlen war. Dieses Gewerbe wurde von den so genannten „Nachtkönigen“ betrieben. Der Name Königsgässchen in Salzburg bekommt somit eine ganz andere Bedeutung. Informative Schautafeln lassen die 50er-Jahre wieder auferstehen. Ein Fernseher kostete damals drei Monatsgehälter. Bei einem Durchschnittseinkommen von 1.700 Schilling war auch die Flasche Sekt um 125 Schilling der reinste Luxus. Das von den Vereinsmitgliedern zur Verfügung gestellte Bildmaterial, Fotos und Rechnungen geben ein abgerundetes Bild vom Leben in den 50er-Jahren.

Zweck des 1980 gegründeten gemeinnützigen Vereins „Freunde der Salzburger Geschichte“ ist es, das Interesse für die eigene Geschichte zu wecken. Die äußerst sehenswerte Ausstellung wird hoffentlich viele interessierte Besucher in die Bachschmiede nach Wals locken. Das Museum ist ganzjährig am Donnerstag von 14 bis Uhr und Freitag bis Sonntag von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Begleitend zur Ausstellung werden vom Verein „Freunde der Salzburger Geschichte“ bei freiem Eintritt Vorträge angeboten

19.1.2011 „Keltische Münzen in Salzburg und im benachbarten Bayern“
16.2.2001 „2000 Jahre Geld – 2000 Jahre Inflation“
23.2.2011 „Die Römer und ihr Geld – Falschmünzer in Loig“
23.3.2011 „Salzburger Notgeld – Ersatzzahlungsmittel und kunstvoll gestaltete Sammlerstücke“

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