Das Lächeln am Fuße der Leiter

Das Lächeln am Fuße der Leiter

Eine surrealistische Suche nach dem Glück

Das Theater ecce hat sein Theaterzelt heuer im Park des Bildungshauses St. Virgil aufgestellt. Das romantische Ambiente passt hervorragend zu Henry Millers poetischer Geschichte vom sensiblen Clown August. Eine Welt voll Magie, Akrobatik und Live-Musik verzauberte das Premierenpublikum am 23. Juli 2022, einem wunderbar lauen Sommerabend.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Der Clown August hat Talent und ist auf seinem Gebiet geradezu ein Genie. Doch leider ist er nicht zufrieden, denn er hat den Ehrgeiz, den Menschen „das Geschenk einer unablässigen, stetig sich neu erweckenden, neu sich speisenden Freude zu geben“. Doch was er auch macht, er erntet nur Gelächter. Das bereitet ihm solche Qualen, dass er immer öfter in Trance fällt. Als er eines Abends 30 Minuten lang nicht mehr erwacht, ist das Publikum schwer verärgert und August beschließt, den Zirkus zu verlassen.

Doch auch ein Varieté-Besuch verschafft ihm keine Freude und so lässt er sich von einem Taxi an einen Ort bringen, „wo es Bäume gibt“. Hier kann er, umgeben von Gestalten, die aus Shakespeares „Sommernachtstraum“ stammen könnten, endlich eine Leiter an den Mond anlehnen und emporklettern. Immer öfter träumt er jedoch von einer Rückkehr in die Manege. Diesmal will er aber von ganz unten anfangen, er will Ställe säubern und Schuhe putzen. Als der biedere Clown Antoine erkrankt, tritt er an seine Stelle, mit der Absicht, ihn berühmt zu machen.

Dieses Vorhaben scheitert zwar, aber August weiß nun endlich: „Ich muss lernen, als August glücklich zu sein, als der Clown, der ich bin.“ Die Erkenntnis, „dass niemand zu sein oder jemand oder jedermann zu sein, ihn keineswegs daran hindert, er selbst zu sein“, versetzt ihn in einen Taumel des Entzückens und weckt in ihm den Wunsch auszuwandern.

Dorfladen

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