„Kissing God“ – Anti-Drogen Stück

Freiraum Theater Kissing

Die Theatergruppe Oberndorf brachte im Freiraum Oberndorf Phil Youngs 1985 im Hampstead Theatre uraufgeführtes Drama mit vier Jugendlichen zur Aufführung. Corona machte es Regisseur Josef Lipp nicht leicht und so blieb schließlich von der ursprünglichen Truppe nach fast drei Jahren nur noch Tristan Kröss übrig. Am 30. Juni 2022 war es endlich so weit und das beklemmende Jugendstück konnte Premiere feiern.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Während hinter einer Leinwand ein Geigen-Solo erklingt, hat das Publikum Zeit, sich zur Einstimmung auf die Thematik die darauf projizierten Zeitungsmeldungen durchzulesen.

„Immer mehr Drogen kommen per Post zu den Konsumenten.“
„Schmuggel von Kokain floriert trotz Pandemie.“
„Kiloweise Drogen gebunkert.“
„Trio dealte mit Drogen im Wert von 70.000 €.“

Amy, die ihre Ballett-Ambitionen wegen einer Verletzung aufgeben musste, wohnt bei Mark zur Untermiete. Der hat ein altes Haus in London geerbt, restauriert jetzt kleine Wohnungen und will dann von der Miete leben. Amy weiß, dass Mark Stoff besitzt und becirct ihn gekonnt, ihr doch etwas abzugeben. Da er ständig behauptet: „Ich bin kein Dealer!“, steckt er ihr ab und zu ein paar Pillen gratis zu. Doch Amy verlangt mehr, sie will es auch einmal richtig probieren und „drucken“ wie er. Mit viel Charme schafft sie es und das ist gar nicht gut. Amys Freundin Babel arbeitet in einem Kindergarten mit Harry zusammen, der in einer Kommune lebt und schon einen Entzug hinter sich hat. Die vier sind kein gutes Gespann. Niemand will viel von seiner Vergangenheit preisgeben, denn rosig war die wohl bei keinem. Sie alle sind einsam und haben Angst, ihr Leben nicht in den Griff zu bekommen. Die Talfahrt in den Drogensumpf ist also vorprogrammiert.

Jana Sattler überzeugt als berechnende Amy, die es versteht, Mark zu manipulieren. Tristan Kröss spielt diesen schwer verliebten und ständig „druckenden“ jungen Mann sehr authentisch. Nur Julia Baumann als junge Babel schafft es, sich von Drogen fernzuhalten, während Yannik Raffelsberger als Harry rückfällig wird. Amys Zimmer sieht anfangs mit den vielen Teddybären und Ballettbildern an den Wänden noch eher kindlich aus. Doch im Laufe der Geschichte verschwindet das alles und zwei Totenköpfe weisen auf das tragische Ende hin.

Die Jugendlichen haben sechs Probenwochen hinter sich, wobei meist eine oder einer wegen diverser schulischer Veranstaltungen pausieren musste. Ich sprach nach der Vorstellung mit Yannick Raffelsberger, der die Rudolf Steiner Schule Salzburg (Waldorfschule) besucht, in der auf Klassentheater großen Wert gelegt wird. Gratulation an das junge Team und den engagierten Regisseur Josef Lipp, der Phil Youngs Drogenstück passend für Jugendliche bearbeitet hat.

„Kissing God“ – von Phil Young. Bearbeitung/Regie: Josef Lipp, Technik: great_M-Media, Nikolaus Karl. Maske: Helga Lipp. Bühne/Kostüme: Josef Lipp und das Ensemble. Organisation: Heike Karl-Schindler und das Ensemble. Mit: Jana Sattler, Tristan Kröss,Yannick Raffelsberger, Julia Baumann.

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