Uta Pfützner: Die Hüterin der Adler

Uta Pfützner

Unter Pfützner | Foto: Privat

Die Hüterin der Adler

Autorin: Uta Pfützner
Titel: Die Hüterin der Adler
ISBN: 978-3-96937-093-3
Verlag: Legionarion Verlag
Erschienen: 29. 04. 2022

Klappentext:

Julia verlebt ihre alljährlichen Sommerferien bei der Großmutter in Magadan. Dort vertieft sich ihre Beziehung zur Natur mehr und mehr. Besonders haben es ihr die Riesenseeadler angetan, die im Schutz des Küstenwaldes am Ochotskischen Meer leben. Sie erfährt von der Großmutter, dass die stattlichen Vögel seit vielen Jahren auf ihre neue Hüterin warten.

Viele Jahre später widmet Julia ihr Leben der Arterhaltung der Adler, wobei sie selbst in große Gefahr gerät. Finstere Mächte versuchen immer wieder, Julia und ihr kleines Refugium zu zerstören. Im Zentrum dieser mysteriösen Vorfälle scheint der Direktor der großen Lachsfarm zu stehen, den Julia von früher kennt.

Als sie einen schwer verletzten Adler findet und in ihre Obhut nimmt, eröffnen sich ihr nie geahnte Geheimnisse, die auch ihre Tochter Erina betreffen.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Julia liebt die Sommerferien bei ihrer Babja – ihrer geliebten Großmutter  – in Magadan und dort hat sie auch viele Freunde. Nur mit Viktor Dorotin kommt sie nicht klar, denn er ist ein böses Kind. Für ihn gilt nur das Recht des Stärkeren und seine körperliche Dominanz setzt er zum Leidwesen von Julia und der anderen Kinder immer wieder ein.

Bereits als 7jähriges Kind weiht Babja ihre geliebte Enkelin in die Geheimnisse ihres Volkes, der Tschuktschen oder auch Luoravetlanen, wie sich selber nennen, ein.

So erfährt Julia schon sehr früh, dass die Großmutter von ihrer Babja eine Schamanin war und mit den Adlern sprechen konnte. Sie war die Hüterin der (See)Adler und jetzt wartet diese Aufgabe auf eine Nachfolgerin.

Als Erwachsene kehrt Julia nach einer missglückten Ehe mit ihrer Tochter Erina nach Magadan zurück um dort eine Vogelschutzstation aufzubauen. Argwöhnisch beäugt wird ihre Rückkehr von Viktor Dorotin, der nach einem Unfall im Rollstuhl sitzt – und dafür macht er Julia verantwortlich.

Viktor besitzt mittlerweile eine große Lachsfarm. Mit seinem vielen Geld und als hauptsächlicher Arbeitgeber von Magadan hat sich der perfide Unternehmer in das korrupte Beamtensystem eingekauft und kann die Menschen seiner Umgebung in „Geiselhaft“ nehmen.

Wer genau hinsieht, merkt aber, dass mit Viktor etwas nicht stimmt. Und offensichtlich sind ihm und seiner Lachsfarm die Wasservögel, die sich in erster Linie von Fischen ernähren, ein Dorn im Auge. Er bekämpft mit allen Mitteln Julias Projekt und lässt auf die Adler schießen.

Voller Sorgen machen sich Julia und ihr Helfer auf die Suche und finden ein schwer verletztes Adlerweibchen am Boden und zwei unversorgte Junge in einem Horst. Erst Julias Tochter Erina bringt Licht ins Dunkel der Adlerin. Und auch das Böse in Viktor steigert sich Tag für Tag.

Eine spannende Geschichte um das Volk der Tschuktschen – einer kleinen indiogenen Minderheit in Sibirien – und ihrem heimlichen Schamanismus: Moderne trifft auf alten Kult.

Die Autorin lässt den Glauben an die Nebelgeister und Dämonen der Burkhans, Realität werden. Auch die magisch-mythische Denkweise des Palöo-sibirischen Schamanismus der indigenen Bevölkerung lässt Uta Pfützner zum Leben erwachen.

Die Geschichte ist natürlich fiktiv und surreal, aber trotzdem zieht sie in den Leser in den Bann. Der gelebte Schamanismus ist für uns Europäer fremdartig und kann nur in Zusammenhang mit der Kultur und der Naturverbundenheit der Tschuktschen gesehen werden.

Weiterführende Information:
https://de.wikipedia.org/wiki/Schamanismus#Der_klassisch_sibirische_Schamanismus


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