Gabriele Kögl: Gipskind

Gabriele Kögl

Gabriele Kögl | Foto: Karl Traintinger, Dorfbild

Autorin: Gabriele Kögl
Titel: Gipskind
ISBN: 978-3-7117-2098-6
Erschienen: 26.08.2020
Verlag: Picus Verlag

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Klappentext

Als Problemkind und Liebling der Oma wächst Andrea in engen und ärmlichen Verhältnissen auf dem Land auf. Ihren Eltern fehlt es an Liebe und Verständnis, zu sehr sind sie mit dem täglichen Überlebenskampf beschäftigt. Ihre Tochter ist für sie vor allem Arbeitskraft und Mittel zum Zweck.

Langsam schält Andrea sich aber heraus und lernt mit zunehmendem Alter, Schwächen strategisch einzusetzen und ungeahnte Freiräume zu erobern. Und während der Freund des Mädchens durch die intensive Bindung an seine Eltern deren Wünsche erfüllt anstatt seine eigenen, gelingt es Andrea, ohne Rücksicht auf die lieblosen Eltern ihre Träume zu verwirklichen.

Rebecca Schönleitner

Rezension von Rebecca Schönleitner

Dieses triste und doch zum Schluss erhellende Buch geht an keinem Leser spurlos vorüber.

Die blitzgescheite, wissbegierige Andrea, bis zur Mitte des Buches ist ihr Name „die Kleine“, hat eine Fehlhüftstellung die sie „fürchterliche“ X-Haxn haben lässt. An Skifahren, tanzen und anderen schnellen Dingen ist nicht zu denken. Am Hof ist sie mit ihren Haxn eigentlich auch zu nix zu gebrauchen, einzig die Oma steht immer hinter ihr. Als Baby schiebt sie das Mädchen im Leiterwagen durchs Dorf und ermöglicht ihr andere Sichtweisen.

Sobald sie lesen kann verschlingt sie Bücher. Als die Kleine zum Teenager wird soll sie ihre Eltern auf ihre Weise unterstützen, z. B. als 13 jährige dem grauslichen, geilen Kredithai zu Diensten sein, damit das neue Haus gebaut werden kann.

Andrea wehrt sich und erreicht auch mit Hilfe ihrer Hauptschullehrerin, dass sie nach Graz ins Gymnasium pendeln darf um die Matura zu machen.

Ständig ist sie dem Druck der grauenhaften Mutter ausgesetzt, die sie immer wieder dazu zwingen will die Schule zu lassen und arbeiten zu gehen, damit sie ihnen endlich nicht mehr auf der Tasche liegt und ihren Beitrag zum Haushalt leisten kann. Außerdem soll sie einen der Nachbarsjungen heiraten und auf einem Bauernhof arbeiten und Kinder gebären – wie die Mutter, die nach der Geburt eines unehelichen Sohnes noch halbwegs ehrenhaft unter die Haube gebracht wurde.

Mit der Freundschaft und später Liebe zu Arthur, dem Sohn eines Richters, lernt sie nun auch eine andere Welt kennen. Ein liebevolles Elternhaus, das versucht ihren Kindern alles zu ermöglichen.

Es sind auch Arthur und seine Eltern, die zur bestandenen Maturafeier kommen, denn die Eltern halten es für verschwendete Zeit und Geld extra für sowas nach Graz zu fahren.

Doch Andrea kann durch diese Lieblosigkeit  ihren Weg gehen, denn sie ist ihren Eltern nichts schuldig, weder Ausbildung, noch Geld noch Zuneigung.

Das Buch geht unter die Haut, ist großartig geschrieben und muss unbedingt uneingeschränkt von mir empfohlen werden. Österreichische Literatur vom Feinsten!

Gabriele Kögl in der Dorfzeitung >



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