Gert Weihsmann: Wiener Lied

Gert Weihsmann

Gert Weihsmann | Foto: Gmeiner - © Christof Wagner, Wien

Gert Weihsmann - Wiener Lied

Autor: Gert Weihsmann
Titel: Wiener Lied – Kriminalroman
ISBN: 987-3-8392-0314-9
Verlag: Gmeiner Verlag GmbH
Erschienen: 2022

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Klappentext

Am Sankt Marxer Friedhof wird die Leiche eines jungen Mannes aufgefunden.

Was zunächst wie ein Selbstmord aussieht, stellt sich bald als Verbrechen heraus, bei dem musikalisches Talent, verstörende psychische Devianzen und eine Wette auf Leben und Tod die Hauptrolle spielen.

Kommissar Harald Selikovskys neuer Fall führt durch ein Wien aus gefährlichen Begegnungen, höchster musikalischer Ausdruckskraft und der Zerrissenheit eines jungen Mannes, der nur ein Ziel kennt: eine Totenmesse fertigzustellen.

Gegen alle Umstände. Auf Leben und Tod.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Wie nahe „Genie und Wahnsinn“ beisammen liegen, zeigt das Leben von Alexander Kugler. Nachdem der junge Mann tot in der Nähe einer Friedhofsmauer gefunden wird, muss sich Kommissar Selikovsky mit dem Leben des Verblichenen auseinander setzen. Auffällig an dem Toten sind seine weiße Kleidung und schwarzen Schuhe mit schwarzer Haube. Wie der Mordermittler von der Mutter Alexanders erfährt, litt ihr Sohn an einem Asperger Syndrom und in seinem Leben gab es fast nur „weiß“ und gelegentlich schwarz, weil er Farben nicht ertrug. Sein Autismus zeichnete den Ermordeten aber zu Lebzeiten mit einer hohen Inselbegabung aus, was ihn zu einem einzigartigen musikalischen Genie machte. Und wie sein großes Vorbild, Wolfgang Amadeus Mozart, wollte auch Alexander ein Requiem komponieren und schaffte es auch nicht, dieses vor seinem Tod zu vollenden…

Die Obduktion der Leiche gibt schnell einen Hinweis auf homosexuelle Aktivitäten des Mordopfers. Und Selikovsky muss seine Ermittlungen in den Wiener Treffpunkten für homoerotische Männer führen, die ihm aufgrund seiner eigenen sexuellen Orientierung nicht fremd sind. Neu sind für ihn aber dennoch die Auswüchse im sado-masochistischen Bereich, sowie im sexuellen Missbrauch Minderjähriger.

Für den Ermittler stellt sich schnell die Frage, wo die Verbindungen zwischen der Musikalität des Opfers und seiner masochistisch-homosexuellen Orientierung liegen?

Während der Ermittlungen „stößt“ Selikovsky auf weitere Tote, die ihn immer weiter in den Sumpf der Abartigkeiten führen…

Ein spannender, wenngleich auch sehr ungewöhnlicher Kriminalroman, der viele Leser in eine völlig neue Welt führt – sowohl von der musikalischen, als auch von der homosexuell-erotischen Seite. Wer bereit ist, sich auf diese neue Welt einzulassen, dem kann ich diesen Roman, mit vielen Toten, durchaus empfehlen.



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Dorfladen

1 Kommentar zu "Gert Weihsmann: Wiener Lied"

  1. Avatar-Foto Heinz Schoibl | 28. August 2022 um 15:31 |

    danke für tipp und kluge rezension – kritische anmerkung dazu: im letzten absatz wird homoerotik in die nähe von “abartigkeit” gerückt. das möchte ich so nicht stehen lassen.

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