Meister Eder und sein Pumuckl – Das Weihnachtsfest

Meister Eder und sein Pumuckl – Das Weihnachtsfest

Ellis Kaut und Gerold Theobalt

Das traditionelle Weihnachts-Kinderstück des Salzburger Landestheaters feierte am 5. November 2022 in der Bühne 24 im Marionettentheater Premiere. Die Vorstellung war bis auf den letzten Platz gefüllt mit aufgeregten Kindern und deren Begleitpersonen. Große Begeisterung und zum Finale ein gemeinsam gesungenes Pumuckl-Weihnachtslied.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Es ist Winter, es schneit und es ist grimmig kalt. Kein Wunder, dass sich Pumuckl in einer Tischlerwerkstatt ganz nahe am Ofen aufwärmen möchte. Leider bleibt er an einem Leimtopf kleben und Meister Eder muss ihn befreien. Der Kleine ist jetzt sehr wütend, denn es ist Koboldsgesetz, dass er nun für seinen Retter sichtbar ist und genau bei diesem Menschen bleiben muss. Meister Eder ist davon gar nicht begeistert, doch weil in zwei Wochen Weihnachten ist, darf Pumuckl vorerst bleiben – natürlich nur, wenn er sich anständig benimmt. Das ist gar nicht so einfach für ihn, besonders wenn Besuch kommt, ist die Versuchung groß, denn „Kobold neckt und Kobold versteckt“.

Als der Müller Schorsch, ein alter Schulfreund des Meisters, mit einer Bitte in der Werkstatt auftaucht, beginnt so einiges zu wackeln und zu kippen. Seine 13-jährige Enkelin Steffi ist faul, frech und ungezogen und soll ein Praktikum machen, um festzustellen, ob sie vielleicht handwerkliches Geschick habe. Das gefällt dem Pumuckl natürlich überhaupt nicht. Doch erst läuft alles glatt für ihn. Es bereitet ihm sogar großes Vergnügen, dem Meister von all ihren Schandtaten zu berichten, denn wenn sie sich unbeobachtet fühlt, benimmt sie sich total daneben. Als Steffi merkt, dass Meister Eder „alles“ weiß, ist sie total irritiert und glaubt, das Haus sei verwanzt. Es bleibt ihr gar nichts anderes übrig, als sich zu bessern. Sie zimmert sogar ein kleines Vogelhaus als Weihnachtsgeschenk für ihre Mutter. Dass Meister Eder sie dafür lobt, gefällt Pumuckl allerdings überhaupt nicht. In seiner Eifersucht demoliert er – zur Freude der Kinder – voller Wut die gesamte Werkstatt. Nach der Versöhnung gibt es ein echtes Weihnachtswunder, denn neben dem Christbaum steht ein riesiges Paket, ganz alleine für Pumuckl.

Matthias Kronfuß (Bühne und Kostüme) hat einen riesengroßen, völlig grünen Werkzeugkasten auf die Bühne gestellt. Aufgeklappt erscheint eine ordentlich aufgeräumte Werkstatt. Meister Eder (Axel Meinhardt), laut Steffi ein „verkalkter alter Sack“, begegnet seinem neuen Hausgenossen mit erstaunlicher Ruhe und Gelassenheit. Gregor Schleuning gibt einen hinreißend frechen Pumuckl, und lässt fast vergessen, dass er eigentlich kein kleiner Knirps ist, er sieht in seinem Kostüm fast „echt“ aus. Nicola Kripylo ist als Steffi an Authentizität kaum zu überbieten. Ihr gelangweilter, genervter Gesichtsausdruck, ihr ständiger Griff zum Handy und ihre herablassende, dafür umso frechere Art dürften manchem erwachsenen Besucher leider vertraut vorkommen.

Die musikalischen Einlagen stammen von Katrin Schweiger, wobei natürlich das originale Pumuckl-Lied Hurra, hurra, der Pumuckl ist da!“ auch nicht fehlen darf. Sarah Henker hat absolut kindgerecht inszeniert, 75 Minuten Spaß für Jung und Alt.

„Meister Eder und sein Pumuckl – Das Weihnachtsfest“ – von Ellis Kaut und Gerold Theobalt. Inszenierung: Sarah Henker. Bühne und Kostüme: Matthias Kronfuß. Musik: Katrin Schweiger. Dramaturgie: Anna Lukasser-Weitlaner, Patricia Pfisterer. Mit: Gregor Schleuning, Axel Meinhardt, Walter Sachers, Hans-Jürgen Bertram, Nicola Kripylo.Fotos: © SLT / Tobias Witzgall

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