Barrieren erleben, begreifen, abbauen

Mit viel Konzentration und Geschicklichkeit überwinden die Volksschüler im Rollstuhl die Hindernisse. Kleine Schwellen entpuppen sich dabei als herausfordernde Hürden.

(mf) ST. GEORGEN b. Salzburg. “Es war für mich schön zu sehen, wie unbefangen die Kinder Rollstuhl und Blindenstock benützten. Die Neugierde war groß. Sie konnten so kurzzeitig eine Ahnung davon bekommen, was es heißt, beeinträchtigt zu sein“, sagte Doris Seyss, Direktorin der Volksschule Obereching, anlässlich der Sensibilisierungstage in ihrer Schule. Dabei sollten die etwa 100 Schülerinnen und Schüler für die Anliegen behinderter Menschen sensibilisiert werden.

Der Österreichische Zivil-Invalidenverband Flachgau (ÖZIV) hatte in Kooperation mit der Sozialen Initiative Salzburg (SIS) zwei Sensibilisierungstage im Auftrag der Gemeinde St. Georgen organisiert. Diese fanden im Rahmen des Projektes ´Barrierefreies St. Georgen – Barrieren erleben, erkennen, abbauen´ statt. Am Freitag Nachmittag waren daher dann alle Gemeindebürger eingeladen an dem Programm in der Volksschule teilzunehmen.

Die Kinder der Volksschule ertasten mit ihren Fingern die Brailleschrift. Es ist ungewohnt mit den Fingern zu lesen.

Unter der Anleitung von selbst betroffenen Menschen konnte dabei etwa im Rollstuhl einen Hindernisparcours befahren werden. Dabei zeigte sich schnell, dass für Menschen im Rollstuhl auch kleine Stufen nicht überwindbare Hürden darstellen können. Manfred Fischer, selbst Rollifahrer, gab Tipps, wie die Hindernisse geschickt zu meistern sind. Er zeigte aber auch auf, welche Hürden für Menschen im Rollstuhl nicht zu bewältigen sind.

Peter Weiser – selbst blind – erklärte den Kindern den Umgang mit einem Blindenstock und wie er sich damit orientiert. Er führte sie weiters durch das „schwarze Zelt“. In der Dunkelheit des Zeltes tasteten sich die Teilnehmer dann mit dem Blindenstock als Hilfe über unebene Böden und an Hindernissen vorbei – dies fanden die Kinder besonders faszinierend. Viele kamen am Nachmittag mit ihren Eltern wieder, um auch diesen das Programm erleben zu lassen.

„Für mich ist die Bewusstseinsbildung im Hinblick auf die Abschaffung von Barrieren, die behinderte Menschen einschränken, außerordentlich wichtig. Ein Ansatzpunkt ist hier, bei unseren jungen Gemeindebürgern zu beginnen – das halte ich für besonders wichtig. Mit dieser Sensibilisierungsveranstaltung ist es möglich, auf bestehende Barrieren aufmerksam zu machen und diese in der Folge abzubauen“, sagte Bürgermeister Fritz Amerhauser im Rahmen der Veranstaltung.

Rückfragehinweis:
Mag. Manfred Fischer
Projekt „Barrierefreies St. Georgen“
Mobile: 0650/5200262
E-Mail: Manfred.Fischer@gmx.at

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1 Kommentar zu "Barrieren erleben, begreifen, abbauen"

  1. Heute, am 3. Dezember ist der “Internationale Tag der Menschen mit Behinderung” – initiiert von der UN-Generalversammlung im Jahre 1993

    http://de.wikipedia.org/wiki/Internationaler_Tag_der_Menschen_mit_Behinderung#cite_note-0

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