„Rabazamba“ – Das große Rabenmusical

Rabazamba

Michael Ferners muntere Raben kennt in Salzburg wohl jeder, fuhren doch die schrägen Vögel 2012 ein Jahr lang mit einem „Kunst-Bus“ kreuz und quer durch die Stadt. Nun wollen die gefiederten Freunde auch noch die Bühne erobern. Mit Hilfe von Regisseur Alex Linse und einem engagierten Ensemble durfte der stolze Raben-Vater am 11. November 2022 in der Szene die umjubelte Premiere seiner flügge gewordenen Kinder genießen. Standing Ovations!

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Die Raben Edgar, Ellen und Poe sind beste Freunde, auch wenn sie sich oft streiten. Leider hat Poe, der jüngste und kleinste, noch kein eigenes Nest. Er versucht daher jede Nacht, unbemerkt ins große Nest von Edgar zu schlüpfen, und das gibt ständig großen Ärger. Nun ist aber die Zeit gekommen, um für den Winter Maisvorräte zu sammeln. Leider taucht mitten im Maisfeld ein ominöser „Heumann“ auf. Unser Raben sind nicht die mutigsten, daher ist ihre Ausbeute diesmal sehr mager. Ob sie mit einem einzigen Maiskolben durch den Winter kommen werden? Die ansonsten super schlaue alte Eule weiß diesmal leider auch keinen Rat. Da tauchen zum Glück zwei wirklich schräge Paradiesvögel auf, ein Beo und ein stolzer, uralter Ara. Die beiden sind zwar nur auf der Durchreise, doch sie helfen gerne weiter. Die Vorratskammer ist daher bald schon mit Maiskolben prall gefüllt. Die zwei Wandervögel haben aber nicht vor, hier zu überwintern. Sie träumen von fremden Ländern und exotischen Tieren, besonders von Pelikanen, die es schaffen, auf nur einem Bein zu stehen. Bei ihren Schilderungen bekommt der kleine Poe ganz glänzende Augen. Er will auch etwas erleben und schließt sich daher dem unternehmungslustigen Duo an. Er verspricht allerdings, fleißig zu schreiben und im nächsten Jahr, pünktlich zum Maisfest, wiederzukommen.

Sebastian Brummer (Edgar), Karoline Troger (Ellen) und Jakob Kücher (Poe) sind in so wunderbare Federkleidung gehüllt und mit großzügigen gelben Schnäbeln ausgestattet, dass ihre Mimik zwar nicht zu erkennen ist, ihr unterschiedliches Temperament aber durch ihre Bewegungen bestens zum Ausdruck kommt. Edgar ist der Älteste, doch auch nicht viel vernünftiger als seine Freunde. Ellen hat ihr Nest liebevoll mit Blümchen geschmückt und der kleine Poe ist ängstlich und angeblich ein bisschen faul. Das reizende Trio hält große Stücke auf die weise Eule. In dieser Rolle schiebt Anja Clementi ihren „Eulator“ durch die Gegend. Sie ist zwar nicht mehr die Jüngste, doch mit ihren riesigen Flügeln noch ziemlich gelenkig und zeigt gerne deren Pracht. Bina Blumencron ist erst als diebische Elster stets auf der Suche nach glitzernden Gegenständen, bevor sie als 100-jähriger Ara Juan-Rodrigo-Miguel-Guillermo-Antonio-Jesus-Maria-Gonzales, genannt Pablo, auftaucht und dementsprechend selbstsicher und überheblich herumstolziert. Ihr Reisegefährte, der Beo Charu (Anna Knott), versteht sich mit dem kleinen Poe sofort ganz prächtig und darf daher sogar in seiner Kiste schlafen.

All diese Vögel können tanzen und vor allem auch wunderbar singen, denn es stecken lauter ausgebildete Sängerinnen und Sänger hinter den vielen Federn. Manchmal mischen auch ein paar lustige Lachmöwen mit, die als Rabazamba-Orchester das Musical musikalisch begleiten. Zum Finale wird wild Rabazamba getanzt und das Publikum darf gerne mitsingen.

„Tanz mit mir den Rabazamba
Flieg mit mir durch diese Welt
Tanz mit mir den Rabazamba
Weil uns das so sehr gefällt.“

Leider gab es nur zwei Vorstellungen, doch Raben-Vater Michael Ferner und Regisseur Alex Linse werden die Raben im Frühling hoffentlich wieder fliegen lassen und die tolle Show wieder aufnehmen.

„RABAZAMBA“ – Das große Raben-Musical. Regie und Ausstattung: Alex Linse. Dramaturgie und Idee: Michael Ferner. Text: Alex Linse und Michael Fernder. Co-Autorin: Katharina J. Ferner. Musikalische Leitung: Marko Govorčin. Bühnenbau: Harald Schöllbauer. Bühnen-Illustration: Sabrina Hassler. Kostüme: Alois Dollhäubl. Mit: Sebastian Brummer, Karoline Troger, Jakob Kücher, Anja Clementi, Bina Blumencron, Anna Knott. Das Rabazamba Orchester: Marko Govorčin, Herb Berger und Robert Kainar.

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