Eva Reichl: Rachedorf

Eva Reichl

Eva Reichl | Foto: Gmeiner/ © NeCh-Fotografie (Neubauer Christoph)

Rachedorf

Autorin: Eva Reichl
Titel: Rachedorf – Thriller
ISBN: 978-3-8392-7638
Verlag: Gmeiner Verlag GmbH
Erschienen: 2023

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Klappentext:

Diana Heller beobachtet vom Fenster ihrer Wohnung aus den Überfall auf einen jungen Mann. Die Angreifer sind in der Überzahl. Als Diana auf die Straße rennt, um dem Opfer zu helfen, brennt es lichterloh. Der Mann stirbt, die Angreifer sind verschwunden.

Die Polizei nimmt die Ermittlungen auf, doch die Täter wissen, dass es eine Zeugin gibt, die sie identifizieren kann. Um das zu verhindern und um ihre Freiheit zu erhalten, ist ihnen jedes Mittel recht. Ein ungleicher Kampf beginnt.

Anni Lemberger

Rezension von Anni Lemberger

Diana Heller, deren Mann vor 3 Jahren im Mühlviertel einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel, leidet immer noch unter dem Trauma dieser Tat. Um Distanz zu bekommen, hat sie ihre Heimat verlassen und ist nach Linz gezogen.

Zwischen Albträumen und der traurigen Wirklichkeit gefangen, schaut sie, wie so oft, aus dem Fenster ihrer, im 4. Stock liegenden, Linzer Wohnung.

Sie glaubt ihren Augen nicht zu trauen, als sie beobachtet, wie ein Mann alleine an einem gelb leuchtenden Werbeplakat vorbeigeht und aus dem Hintergrund drei dunkle Gestalten diesen Mann zu Boden werfen und weiter mit Fußtritten attackieren – am Schluss zünden sie ihn auch noch an.

Mit Messer und einem Besen zur Selbstverteidigung „bewaffnet“ läuft sie die Treppe hinunter, um dem Mann zu Hilfe zu eilen – und stört dabei die unmaskierten Täter, die schnell davon laufen. Für das am Boden liegende Opfer ist es zu spät – der junge Mann ist bereits an seinen Verletzungen gestorben.

Aber Diana hat die Gesichter der Täter gesehen und kommt damit selber, aber auch Menschen in ihrer Nähe, in den Fokus gefährlicher Rache. Selbst die Flucht ins heimische Mühlviertel ist kein geeigneter Rückzugsort vor den selbsternannten Rächern.

Die Autorin widmet sich in ihrem Thriller dem Thema Fremdenhass durch rechts denkende Ewiggestrige – einmal in einen „Kriegszustand“ versetzt, gibt es kein Halten mehr.

Bereits in der Einleitung des Buches thematisiert sie den Grund von Flüchtenden aus Kriegsgebieten und weckt damit Verständnis beim Leser. Sie geht aber auch auf eine, den Fremdenhass schürende, rechts gerichtete  Sozialisierung von jungen Menschen und einem gefährlichen Gruppendruck, ein. 

Besonders wird aber der Fokus im Buch auf ein nachwirkendes Trauma durch den gewaltsamen Tod eines nahestehenden Menschen gerichtet. Sehr  berührend und nachvollziehbar beschreibt Reichl die Ängste und Depressionen der Protagonistin durch den Tod ihres Ehemannes, die gleichzeitig einer Retraumatisierung durch die Beobachtung eines neuerlichen Verbrechens ausgesetzt ist.

Ein unwahrscheinlich spannender, flüssig geschriebener und somit gut lesbarer Thriller aus Oberösterreich, der dem Leser eine deutliche Botschaft mitgibt.


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