„Die Kabarett“ – Festival. Runde die Sechste!“

Von 19. Jänner bis 25. Februar 2023 veranstaltete das Frauenbüro der Stadt Salzburg das „Fest der Vielfalt“. Die 6. Ausgabe des Festivals „Die Kabarett“ passte perfekt in das umfangreiche Programm.

Von Elisabeth Pichler

An vier Abenden stellten im Kleinen Theater jeweils zwei Kabarettistinnen Highlights ihrer aktuellen Programme vor. Den fulminanten Startschuss gab es am 22. Februar mit Malarina und Eva Karl Faltermeier.

Malarina

Malarina serviert Höhepunkte aus ihrem Erfolgsprogramm „Serben sterben langsam“. Die in Serbien geborene Künstlerin, deren Eltern als Gastarbeiter nach Österreich kamen, präsentiert eine kleine politsatirische Geschichtsstunde von Sarajewo bis Ibiza. Serbien hat ja nicht nur seit der Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand ein großes Imageproblem. Die Balkanmentalität kommt bei den Österreichern nicht gerade gut an, das Vorurteilsrepertoir ist groß.

Mit bitterem Humor erklärt Malarina den Weg der serbischen Gastarbeiter von Integration Classic bis hin zur Assimilation. Ihre Kunstfigur HC Strache ist für sie seit Ibiza eine Art Popstar. Sie selbst sieht ihr Programm so: „Es ist ein bisschen Ethno-Comedy dabei, aber es ist großteils Politsatire und Geschichte.“ 2020 hatte ihr Debütprogramm „Serben sterben langsam“ am ersten Tag des ersten Corona-Lockdowns Premiere.

Zwei Jahre und etliche Lockdowns später gewann Malarina 2022 den Österreichischen Kabarettpreis in der Kategorie „Förderpreis“, mit dem vielversprechende Nachwuchskünstler*innen der österreichischen Kabarettszene ausgezeichnet werden.

Eva Karl Faltermeier

Nach der Pause geht es ab in die Oberpfalz, wo laut Eva Karl Faltermeier das einzig Liebenswerte der Nebel und die Kartoffel sind. Ein Glück nur, dass der Nebel die Oberpfalz von ihren Nachbarn, den Franken und Niederbayern, schützt. Sie wäre ja so gerne die perfekte Mutter, doch die anderen sind ihr auf Instagram immer einen Schritt voraus. Ein perfektes „morning shooting“ kriegt sie einfach nicht hin.

Corona machte das Leben in der Oberpfalz auch nicht gerade einfacher, wurden doch die einzigen Höhepunkte im Dorfleben, die turbulenten Hochzeitsfeiern, einfach abgeblasen. Gott sei Dank gab es aber dafür jede Menge Beerdigungen und die hatten eindeutig auch Vorteile: keine Geschenke, keine Sargentführung und keine Fotobox. Auch Blumen wurden keine geworfen, denn wer will schon wissen, wer als Nächster drankommt.

Die bayrische Kabarettistin badet in ihren Fehlschlägen und erzählt „brutal ehrlich“ und mit großem Grant über die Belastungen einer berufstätigen Mutter. Ihr erstes Programm „Es geht dahi“ wurde mit dem Senkrechtstarter-Preis des Bayerischen Kabarettpreises und dem Newcomerpreis des Hessischen Kabarettpreises ausgezeichnet. Die Stadt Regensburg ehrte die Künstlerin mit dem „Kulturförderpreis 2020“.

Diese grandiose, restlich ausverkaufte Auftaktveranstaltung begeisterte das Publikum und macht Lust auf mehr Frauenkabarett. Auch die Möglichkeit, an einem Abend gleich zwei, meist sehr unterschiedliche, Künstlerinnen erleben zu dürfen, finde ich einfach großartig. Man darf gespannt sein auf „Die Kabarett“ im Jahr 2024 und sollte sich möglichst frühzeitig Karten sichern.

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