Klimaaktivismus auf Salzburgs Straßen

Klimaschutzdemonstration

Bild von Dominic Wunderlich auf Pixabay

Jetzt ist es auch in Salzburg passiert – Klimaaktivist*innen kleben sich an der Straße fest. Die Reaktionen der Politik: Salzburgs Bürgermeister Preuner spricht von Geltungszwang einzelner, Landespolitikerin Svazek fordert einjährige Haftstrafen für die Demonstrant*innen.

Leo Fellinger

Von Leo Fellinger

Ist das die Antwort auf eine Forderung, die eigentlich die Politik zu lösen hat? Ist es nicht vielmehr kriminell, in der Klimakrise nicht zu handeln? Wenn man über Verantwortlichkeit nachdenkt, dann muss man auch die Folgen des Nichthandelns einbeziehen. Der Blick auf die Entwicklung der CO2-Emissionen ist informativ und ernüchternd. Denn trotz spürbaren Klimawandels und Klimakonferenzen steigen diese immer noch ins Unermessliche!

Diesen Missstand zeigen diese engagierten und mutigen Menschen auf, getrieben von einem Gefühl der Ohnmacht, weil alles, was man in den Politikerwald ruft, anscheinend ungehört verhallt. Ja, Blockadeaktionen sind ziviler Ungehorsam und strafrechtlich verfolgbar, aber sie sind inzwischen eines der wenigen Mittel, die eine Aufmerksamkeit auf das wahre Problem lenkt: die Verhinderung weiterer Umweltschäden und die Rettung unseres Lebensraumes. Dabei darf man auch nicht vergessen, dass Demonstrieren ein demokratisches Grundrecht ist. Und auch hier ist klar, dass die Meinungskundgebung sichtbar und in diesem Sinne eine Störung des Alltags sein muss.

An Harald Preuner und Marlene Svazek gerichtet: In der Klimadebatte geht es um Menschenleben – und zwar bereits jetzt und nicht erst in der Zukunft. Verstecken Sie sich nicht hinter fadenscheinigen Anschuldigungen gegenüber engagierten Demonstrant*innen, sonder kommen Sie in Sachen Klimaschutz endlich ins Handeln. Der Sie so störende Klimaaktivismus hört sofort auf, wenn Sie Ihre Arbeit erledigen.

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Dorfladen

4 Kommentare zu "Klimaaktivismus auf Salzburgs Straßen"

  1. Anni Lemberger Anna Lemberger | 13. März 2023 um 17:34 |

    S.g. Herr Fellner, da ich selber in einem medizinischen Beruf tätig war und mir das Argument aus Deutschland nicht bekannt war, habe ich einzig und allein aus meiner Erfahrung argumentiert….

  2. Liebe Anna Lemberger, ich kann allem zustimmen, was Sie schreiben, lediglich das Totschlag-Argument mit dem Rettungsauto ist hier nicht angebracht. Sogar Gerry Foitik, Bundesrettungskommandant des Roten Kreuzes, sagt: “Werte Politiker:innen, instrumentalisieren Sie uns & medizinische Notfälle bitte nicht weiter für die Kriminalisierung jener, die für einen starken Klimaschutz einstehen”, schreibt er dort. Wir werden oft von Staus oder rücksichtslosen Verkehrsteilnehmer:innen gebremst, das sind wir gewohnt und verlangen deshalb auch nicht gleich Gefängnisstrafen für die Verursacher:innen; nicht einmal im Affekt”.

    Tatsächlich gab es bisher nur in Deutschland Aufregung um ein angeblich blockiertes Rettungsauto. Im Oktober fand im deutschen Berlin ein Straßenblockade der “Letzten Generation” statt, bei der Medien davon berichteten, dass eine Radfahrerin auf Grund der Blockade nach einem Unfall mit einem Betonmisch-Fahrzeug verstorben sei. Laut einem internen Bericht der Feuerwehr Berlin hatte die Verzögerung durch den verursachten Stau aber keine direkten Auswirkungen auf den Tod der Radlerin. Wie die “Süddeutsche Zeitung” berichtete, hatte die versorgende Notfallärztin bereits entschieden, dass die Feuerwehr den Betonmischer nicht mehr anheben sollte. In Österreich ist kein einziger Fall bekannt, bei dem Einsatzfahrzeuge blockiert wurden.

    Also bitte nicht auf populistische Fallen falsch reagieren.

  3. Anni Lemberger Anna Lemberger | 8. März 2023 um 21:43 |

    In Zeiten, wie diesen ist Klima- und Umweltschutz unerlässlich. Aber als frühe Umweltschützerin der 80er ist für mich der derzeitige Aktivismus nicht nachzollziehbar. Wenn alle vor der eigenen Haustüre damit anfangen, ist bereits ganz viel passiert. Aber sich auf die Straße zu kleben und u.U. einem alten Menschen im Rettungsauto die Zufahrt zur nächsten Klinik zu blockieren, finde ich keine gute Idee. Denn währenddessen werden immer noch Bergwälder abgeholzt, um Chalets für Reiche zu bauen, entziehen Schneekanonen Wasser und Energie, hinterlassen Kreuzfahrtschiffe und Flugzeuge einen großen CO2 Abdruck, … . Aber wenn die Wirtschaft nach “höher, schneller, weiter,…” schreit, schweigt die/(der) Umwelt(aktonismus). Ja, es stimmt – es ist in Bezug auf die Umwelt “bereits fünf NACH zwölf – aber durch das Sitzen auf den Straßen wird es daran (meiner Meinung) nach nichts ändern…

  4. Rudo Pendergast Lukullus | 7. März 2023 um 17:09 |

    Kann ich vollinhaltlich unterstützen! Die Wortspenden von Svazek und Preuner waren nicht anders zu erwarten.

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