„Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler

127 Jahre alt ist die kleine Hexe und damit für vieles noch viel zu jung. Auch mit dem Hexen klappt es nicht so ganz, denn statt des gewünschten Regens fallen Wäscheklammern und kleine Kekse vom Himmel. Ihr Freund, der sprechende Rabe Abraxas, ist deshalb gar nicht begeistert, als sie beschließt, auf den Blocksberg zu reiten, um dort mit den „Großen“ mitzufeiern.

Elisabeth PichlerVon Elisabeth Pichler

Natürlich wird sie erwischt, muss den Hexenbesen abgeben und zu Fuß nach Hause laufen. Doch die Oberhexe hat Mitleid mit ihr und verspricht eine Ausnahmegenehmigung, wenn sie es schaffe, bis zum nächsten Jahr eine wirklich gute Hexe zu werden. Die kleine Hexe macht sich also an die Arbeit, nur hat sie leider keine Ahnung davon, was es bedeutet, eine wirklich „gute Hexe“ zu sein. Wir dürfen nun die kleine Hexe ein Jahr lang begleiten und ihr zusehen, wie sie sich abmüht, gute Taten zu vollbringen. Immer wieder gelingt es ihr, armen Menschen zu helfen und die Bösen mit viel List zu bestrafen. Leider begleitet sie aber nicht nur der treue Abraxas, sondern auch die Wetterhexe Rumpumpel mit ihrer Kamera. Was das wohl zu bedeuten hat?

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Waltraud Hochradl (Regie) hat die vielen kleinen Episoden liebevoll in Szene gesetzt, denn die kleine Hexe hilft, wo sie kann: Sie hext dem Maroni-Mann warme Hände, hilft den alten Holzweiblein und dem traurigen, kleinen Mädchen mit den Papierblumen. Viel Spaß macht es den vielen Kindern im Publikum jedoch, wenn der Schneemann die bösen Kinder mit seinem Besen verklopft oder der fiese, neue Revierförster plötzlich nur mehr Liebenswürdigkeiten stammeln kann. Beeindruckend gelingt auch die Walpurgisnacht, wenn im mystischen Nebel all die alten Hexen in ihren fantasievollen Kostümen (Franziska Zauner) auf dem Blocksberg tanzen.

Nina Ferner überzeugt als liebenswerte, freche kleine Hexe, die in ihrem bunten Fetzenkleidchen und mit den wirren Haaren erschreckend jung wirkt im Gegensatz zu all den übrigen Hexen. Johann Winkler, als Rabe Abraxas, hat es nicht leicht mit ihr, immer wieder muss er sich fürchterlich aufregen, wenn sie sich mutig und selbstbewusst in neue Abenteuer stürzt.

Die Spielgemeinschaft des Theaters Holzhausen hat wirklich ein Herz für Kinder, denn mit einer so dichten und liebevollen Inszenierung kann man das junge Publikum sicher fürs Theater begeistern. Der kleine, stimmungsvolle Theatersaal mit den samtenen Plüschsesseln, die vor vielen Jahren vom Salzburger Landestheater übernommen wurden, strömt eine wunderbar heimelige Atmosphäre aus. Ein besonderes Vergnügen beschert die Pause, denn da warten Würstel, Kuchen und Getränke auf  Kinder, Eltern und Großeltern. So etwas gibt es nur im Theater Holzhausen.

„Die kleine Hexe“ – Kinderstück von Otfried Preußler ab 5 Jahren / Regie: Waltraud Hochradl / Bühnenbild: Matthias Hochradl / Kostüme: Franziska Zauner / Musik: Josef Mitteregger / Maske: Andrea Görg / Mit: Nina Ferner, Johann Winkler, Stefanie Ehrschwendtner, Richard Harfmann, Josef Mitteregger, Margret Matt, Verena Ehrschwendtner, Lea Schwarz, Markus Ferner, Hermann Seidl, Matthias Hochradl, Max Ferner, Laura Mitteregger, Jana Mitteregger, Jakob Hochradl / Alle Fotos: Hannelore Armstorfer

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1 Kommentar zu "„Die kleine Hexe“ von Otfried Preußler"

  1. Super Aufführung, ich war auch begeistert!
    Marianne

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