Brasilianische Weihnachtsgrüße in das schöne Salzburgerland

Christbaum

Reinhard Lackinger

Prof. Shmuel Gefiltfish y Mazzes sagt mit Erasmus von Rotterdam, “Menschen werden nicht geboren, sie werden gebildet! Das Problem dabei ist”, meint Gefiltfish y Mazzes…” wir werden niemals erfahren, wie sehr wir an der Bildung anderer Personen teilhaben bzw. bereits teilgenommen haben! Im Guten sowie im weniger Guten! Menschen erhaschen Weisheiten auf schier unglaubliche Art, ziehen diese förmlich aus der Luft! Der Einfluss der Umwelt scheint stärker und wichtiger zu sein als die Genetik! Manchmal genügt eine flüchtige Geste, eine unbemerkbare Stellungnahme, um einen Menschen stark zu beeinflussen”!

Von Reinhard Lackinger

Dabei erinnerte ich mich an Anton, unseren Nachbarn aus den frühen Nachkriegsjahren. Anton ist über zehn Jahre älter als ich und wir hatten damals und in meiner Kindheit keinen Kontakt, sprachen nie miteinander. Eines Tages, während eines Urlaubs in Europa, traf ich ihn auf der Straße unserer gemeinsamen Heimatstadt. Als Maria Alice und ich Anton und Paula 1999 besuchten, stellte ich zu meiner Überraschung fest, daß er, Anton, Kakteenliebhaber war. Ebenso wie ich von klein auf. Auf der Homepage unseres Bistrô PortoSol sieht man Fotos von Kakteensetzlingen, deren Samen ich im dürren Hinterland von Bahia gesammelt hatte. Diese, selbst aus Samenkörnern gezogene Pflanzen, verteilte ich an Kakteenfreunde unter unseren Gästen.

Ein anderes Beispiel, das gut hierher paßt, stammt von Luiz Henrique, einem elfjährigen Buben, Sohn jener Frau, die auf uns und unsere Wohnung schaut. Niemals setzte ich mich zu ihm, um ihm etwas beizubringen. Maria Alice kümmert sich um seine Hausaufgaben. Mir obliegt es lediglich, gewisse Dinge im Internet zu finden und auszudrucken. Niemand kann sich erklären, woher Luiz Henrique die Liebe zur Geographie hat. Er versteht es, die Weltkarte, oder Teile davon, aus  dem Gedächtnis nachzuzeichnen. Genauso wie ich es tat, als ich jung war.

Als Beislwirt mische ich mich in keine Gespräche mit Gästen, es sei denn, sie fragen mich etwas! Trotzdem fange ich im Unterbewußtsein Gesprächsfetzen auf und lerne die Anliegen meiner Klientel zu verstehen. Dabei komme ich zu kuriosen Einsichten, die früher glatt an mir vorbeizogen, ohne dass ich etwas bemerkte. Die Texte in meinem Blog und meine e-mails, vulgo “henkellose Postkoffer” sind Zeugnis von all dem, das ich von meiner Kundschaft gelernt habe.

Dabei denke ich an die Worte und Gesten Jesu, an seine unmissverständliche Haltung und finde es gut, seinen Geburtstag zu feiern, auch wenn uns der weihnachtliche Trubel, jenes blendende Chaos eher ablenkt vom wahren Sinn des Festes.

Für mich persönlich wird der Advent wieder bis in den Karneval dauern. Weihnachtliches werden wir wiederum zur Faschingszeit erleben unter den einfachen und arbeitsamen Menschen im Süden Brasiliens. Ein Idyll, das uns an die Weihnachtskrippe erinnert, in einer ruhigen und lebensnahen Umwelt! So offenbart sich Jesus Christus in unterschiedlichsten Formen und zu verschiedensten Zeiten. Ich finde das gut so und daran glaube ich!

Frohe Weihnachten der ganzen Dorfgemeinde!

Salvador, 20 Dezember 2010

 

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