Der erste Stein – Ein Todsündentanz – Wir trauern!

Bernhard Studlar, Autor von Theaterstücken und Hörspielen, verfasste für das Schauspielhaus Salzburg ein Auftragswerk, in dem es um Sünden, im besonderen um die sieben Todsünden geht. Die mit viel Poesie und Humor servierten Neigungen und Schwächen einer Trauerfamilie bereiteten dem Premierenpublikum am 17. März 2023 einen sehr intensiven und unterhaltsamen Theaterabend.

Elisabeth Pichler

Von Elisabeth Pichler

Noch liegen die sieben Todsünden malerisch in ihren Särgen: Superbia (Hochmut), Avaritia (Geiz), Luxuria (Wollust), Ira (Zorn), Gula (Völlerei), Invidia (Neid) und Acedia (Faulheit). Doch sind das ja alles eher Schwächen und Neigungen, aus denen weitere Sünden entstehen können. Es wird munter debattiert und philosophiert, ob es in anderen Kulturen auch solche Sündenkataloge gäbe, in Indien hießen die dann wohl Karmakataloge.

Sieben schwarzgekleidete Trauernde entsteigen den Särgen und warten auf einem mitteleuropäischen Friedhof auf einen Pfarrer für die Verabschiedung des Verstorbenen. Man schießt noch schnell ein Foto für die Ewigkeit und dann geht es auch schon los mit den bei solchen Anlässen üblichen Sticheleien unter der Verwandtschaft. Staunend wird zu Kenntnis genommen, dass da plötzlich ein Halbbruder auftaucht, von dem niemand etwas wusste. Die unbekannte Dame stellt sich sogar als „Stiefmutter“ vor und erzählt von der schönen Zeit, die sie mit dem Verblichenen in Venedig verbracht hat.

Erinnerungen können trügen, denn erst ein kleines Weihnachtslied von Theo führt zu der fast vergessenen Geschichte von Herrn Korbes, einem Märchen der Gebrüder Grimm, das der Vater immer zu Weihnachten vorlas. An das eigenwillige Ende erinnern sich aber beide ganz genau: „Herr Korbes muss ein recht böser Mann gewesen sein.“ Eine professionelle Trauerrednerin taucht mit einem Tagebuch auf und nun wissen alle, wie d…

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