Sprache

Hexe – Vom unfreundlichen Geistwesen zur weisen Frau

Das Wort Hexe ist seit dem 10. Jahrhundert belegt und geht zurück auf das althochdeutsche Wort hagzussa, hâzussa mit dem ein weibliches Geistwesen bezeichnet wurde, dessen Wirkungskreis bis zum Hag, bis zur Einzäunung der Gehöfte reichte.




Vieh – Nutztier, Zahlungsmittel und Schimpfwort

Mit dem Wort Vieh wurden ursprünglich Kleinvieh und Schafe bezeichnet und erst im weiteren Zeitverlauf auch größere Nutztiere. Das Vieh war jedoch nicht nur ein Nutztier, sondern auch ein wichtiges Tausch- und Zahlungsmittel.


Kraut – Nutzpflanze, Arznei und Gewürz

Das Wort Kraut war ursprünglich eine allgemeine Bezeichnung für kleinere grüne Blätterpflanzen, die für Mensch und Vieh essbar sind. Im Gegensatz dazu wurden unbrauchbare grüne Blätterpflanzen als Unkraut bezeichnet.


Brille – Sehhilfe und Sitzplatz

Die Bezeichnung Brille für Augengläser ist seit dem 15. Jahrhundert belegt und leitet sich von dem Material ab, das für die Herstellung der ersten Sehhilfen verwendet wurde – den farblosen Beryllen. Brillen tragen wir jedoch nicht nur im Gesicht, sondern wir sitzen auch darauf. Nämlich dann, wenn es sich um Klobrillen handelt.


Geselle – Vom Hausgenossen zum Handwerksburschen

Mit dem Wort Geselle wurde ursprünglich jemand bezeichnet, der mit anderen Menschen das gleiche Haus bewohnt. Daraus entwickelte sich die Bedeutung „Freund und Begleiter“, zu der im Mittelalter die Bedeutung „Handwerksbursch“ hinzukam.


Hose und Bruch – Die zweigeteilten Beinkleider

Das Wort Hose ist seit dem 9. Jahrhundert belegt und bezeichnete ursprünglich eine Bedeckung des Unterschenkels. Das Kleidungsstück, das Hüfte und Oberschenkel bedeckte, wurde Bruch genannt. Diese Bezeichnung geht zurück auf den Körperteil, den die Bruch bedeckte – das Hinterteil.



Sandwich – Staatsmann, Inselgruppe und Zwischenmahlzeit

Mit dem Wort Sandwich benennen wir einen kleinen Imbiss, der aus zwei Brotscheiben besteht zwischen denen Wurst, Salat, Gemüse oder Käse gelegt sind. Die Bezeichnung geht zurück auf den 4. Earl of Sandwich, der im 18. Jahrhundert diese kleine Mahlzeit kreierte.


Gilde – Von der Opfergemeinschaft zum Faschingsverein

Das Wort Gilde entstammt dem hanseatisch-niederdeutschen Sprachraum und bezeichnete ursprünglich vorchristliche Gemeinschaften, die sich zu religiösen Feiern trafen und anschließend einen gemeinsamen Festschmaus abhielten. Aus diesen Ursprüngen entwickelten sich mit der Zeit Schutz- und Hilfsgemeinschaften, Berufsvereinigungen und Vergnügungsorganisationen.


Fastnacht, Fasching und Karneval

Im deutschen Sprachraum stehen uns für die Benennung der Vorfastenzeit drei Wörter zur Verfügung: Fastnacht, Fasching und Karneval. Alle drei Wörter beziehen sich in ihrer ursprünglichen Bedeutung nicht auf das lustige Treiben der Vorfastenzeit, sondern ausschließlich auf den Tag vor Aschermittwoch.



Zunft – Handwerk und Zugehörigkeit

Das Wort Zunft ist seit dem 9. Jahrhundert im oberdeutschen Raum belegt und bedeutete ursprünglich „Gemeinschaft, Übereinkunft, Vertrag“. Ab dem 13. Jahrhundert wurde Zunft zur Bezeichnung für die Handwerksverbände und verbreitete sich mit dieser Bedeutung über den gesamten deutschen Sprachraum.


Tag – Zeit und Ort der Helligkeit

Das Wort Tag bezeichnete ursprünglich die Zeit zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang. Daher verwenden wird das Wort Tag im allgemeinen Sprachgebrauch nicht für den Zeitraum von 24 Stunden, sondern für die Zeit der Helligkeit – im Gegensatz zur Dunkelheit der Nacht.


Bank – Vom Sitzmöbel zum Geldinstitut

Im Allgemeinen bezeichnet das Wort Bank ein längliches Sitzmöbel, auf dem mehrere Personen neben einander sitzen können. Das Wort kann aber auch eine Bezeichnung für Naturerscheinungen, Arbeitsflächen, Tische, Verkaufsstände oder Geldinstitute sein.



Nicht jedes Jahr beginnt am 1. Jänner

Mit dem Wort Jahr bezeichnen wir einen Zeitraum von 365 Tagen. Diese festgelegte Dauer gilt nicht nur für das Kalenderjahr, sondern auch für viele andere Jahre, wie dem Lebensjahr, dem Ehejahr oder dem Lehrjahr.