Bedeutungswandel

Schalk – Knecht, Bösewicht und Offizier

Das Wort Schalk begegnet uns heute zumeist in der Redewendung jemandem sitzt der Schalk im Nacken. Im frühen Mittelalter bezeichnete Schalk den Knecht und später den Schurken. Und der Schalk steckt auch im Marschall.





Fronleichnam – Der Leib des Herrn

Das Wort Fronleichnam ist seit dem 13. Jahrhundert belegt und ist eine Zusammensetzung aus den Worten Fron- „des Herrn“ und Leichnam mit der alten Bedeutung „Leib, Körper“. Die ursprüngliche Bedeutung von Fronleichnam ist daher „des Herren Leib“.




Von Caesar zu Kaiser – Ein Name wird Herrschertitel

Die Spuren von Gaius Iulius Caesar finden sich nicht nur in der Weltgeschichte, sondern auch in den Sprachen. Sein Name wurde zu einem Herrschertitel, zu einem Synonym für Despotismus und zu einem sprachlichen Merkmal von Außergewöhnlichem.



Hexe – Vom unfreundlichen Geistwesen zur weisen Frau

Das Wort Hexe ist seit dem 10. Jahrhundert belegt und geht zurück auf das althochdeutsche Wort hagzussa, hâzussa mit dem ein weibliches Geistwesen bezeichnet wurde, dessen Wirkungskreis bis zum Hag, bis zur Einzäunung der Gehöfte reichte.




Vieh – Nutztier, Zahlungsmittel und Schimpfwort

Mit dem Wort Vieh wurden ursprünglich Kleinvieh und Schafe bezeichnet und erst im weiteren Zeitverlauf auch größere Nutztiere. Das Vieh war jedoch nicht nur ein Nutztier, sondern auch ein wichtiges Tausch- und Zahlungsmittel.


Kraut – Nutzpflanze, Arznei und Gewürz

Das Wort Kraut war ursprünglich eine allgemeine Bezeichnung für kleinere grüne Blätterpflanzen, die für Mensch und Vieh essbar sind. Im Gegensatz dazu wurden unbrauchbare grüne Blätterpflanzen als Unkraut bezeichnet.


Geselle – Vom Hausgenossen zum Handwerksburschen

Mit dem Wort Geselle wurde ursprünglich jemand bezeichnet, der mit anderen Menschen das gleiche Haus bewohnt. Daraus entwickelte sich die Bedeutung „Freund und Begleiter“, zu der im Mittelalter die Bedeutung „Handwerksbursch“ hinzukam.


Hose und Bruch – Die zweigeteilten Beinkleider

Das Wort Hose ist seit dem 9. Jahrhundert belegt und bezeichnete ursprünglich eine Bedeckung des Unterschenkels. Das Kleidungsstück, das Hüfte und Oberschenkel bedeckte, wurde Bruch genannt. Diese Bezeichnung geht zurück auf den Körperteil, den die Bruch bedeckte – das Hinterteil.


Gilde – Von der Opfergemeinschaft zum Faschingsverein

Das Wort Gilde entstammt dem hanseatisch-niederdeutschen Sprachraum und bezeichnete ursprünglich vorchristliche Gemeinschaften, die sich zu religiösen Feiern trafen und anschließend einen gemeinsamen Festschmaus abhielten. Aus diesen Ursprüngen entwickelten sich mit der Zeit Schutz- und Hilfsgemeinschaften, Berufsvereinigungen und Vergnügungsorganisationen.


Fastnacht, Fasching und Karneval

Im deutschen Sprachraum stehen uns für die Benennung der Vorfastenzeit drei Wörter zur Verfügung: Fastnacht, Fasching und Karneval. Alle drei Wörter beziehen sich in ihrer ursprünglichen Bedeutung nicht auf das lustige Treiben der Vorfastenzeit, sondern ausschließlich auf den Tag vor Aschermittwoch.


Zunft – Handwerk und Zugehörigkeit

Das Wort Zunft ist seit dem 9. Jahrhundert im oberdeutschen Raum belegt und bedeutete ursprünglich „Gemeinschaft, Übereinkunft, Vertrag“. Ab dem 13. Jahrhundert wurde Zunft zur Bezeichnung für die Handwerksverbände und verbreitete sich mit dieser Bedeutung über den gesamten deutschen Sprachraum.


Bank – Vom Sitzmöbel zum Geldinstitut

Im Allgemeinen bezeichnet das Wort Bank ein längliches Sitzmöbel, auf dem mehrere Personen neben einander sitzen können. Das Wort kann aber auch eine Bezeichnung für Naturerscheinungen, Arbeitsflächen, Tische, Verkaufsstände oder Geldinstitute sein.