Astrid Miglar: Mörderisches Traunviertel

Astrid Miglar | Foto: Privat

Astrid Miglar | Foto: Privat

Autorin: Astrid Miglar
Titel: Mörderisches Traunviertel – Kriminalroman
ISBN: 978-3-7408-1910-1
Verlag: Emons Verlags GmbH
Erschienen: 21.09.2023

Klappentext:

Ein Kriminalroman voller Charme, Humor und skurriler Charaktere. Gerade will Gruppeninspektor Georg Hammerschmied seine wohlverdiente Ruhe genießen, da wird im Nationalpark Kalkalpen am Fuße der Burgruine Losenstein ein Toter gefunden. Und zu seinem Unmut bleibt es nicht bei einem Todesfall.

Es erweckt zunächst den Anschein, als seien die Personen verunglückt, doch Hammerschmied kommt das gehäufte Sterben im Ort mehr als eigenartig vor. Zumal alle Opfer eines gemeinsam haben …

Annelore Achatz

Rezension von Annelore Achatz

Im Reichraminger Gemeindeblatt springt eine Anzeige sofort ins Auge: „Witwen gesucht“. Die dreifache Witwe Helena Grauwald sucht „gleichstehende“ Clubmitglieder für die Gründung eines neuen „Witwenclubs“, bei dem für Männer der Zutritt verboten ist.

Und in Reichraming gibt es erstaunlich viele Witwen … und es werden immer mehr, denn offensichtlich sind in dieser Gemeinde die Auslöser für den frühen Witwenstand einfach so tollpatschig, dass sie vermehrt tödlich verunglücken.

Vor allem nehmen diese Frauen aber den Umstand sehr ernst: „bis der Tod euch scheidet“ – und so kommt eine andere Form der Scheidung für sie nicht in Frage. Die Verblichenen haben sie tatkräftig bei diesem Ansinnen unterstützt: So der Ehemann von Agnes, Alfred Willi – ein Pedant, wie er im Buche steht, klärt seine Ehefrau auf, dass sie den Geschirrspüler falsch eingeräumt hat und dreht ihr die scharfen Messer mit der Spitze nach oben um. Ein Pech für Alfred Willi, dass er gleich darauf stolpert und eines der scharfen Messer sein Herz durchbohrt. Und wer sollte je erfahren, dass die Stolperfalle, der Fuß der anschließend  so schluchzenden Witwe war?

Gruppeninspektor und Neo-Mitglied des Ennstaler Ennsfischervereines Georg Hammerschmied muss mit großem Entsetzen feststellen, dass der Verein unter einem übermäßigen Mitgliederschwund leidet und dass das Ausscheiden nicht ganz freiwillig ist.

Gemeinsam geht er mit seiner Kollegin Maria, seit kurzem „eine erblondete Marilyn“, der Frage nach, ob die „Trauer der trauernden Witwen doch nicht so traurig“ ist? Irgendwie haben die beiden das Gefühl, dass in Reichraming übermäßig viel „gestorben“ wird.

Eine bitterböse, pechschwarze Krimisatire aus dem beschaulichen Traunviertel. Aufmerksam geworden bin ich auf das Buch, weil mir die Schöpferin des Protagonisten  bekannt ist. Bereits das gut gewählte Cover des Buches mit den vielen Figuren am Grabkreuz lässt erahnen, dass es nicht bei einem Toten bleiben wird.

Die Einleitung des Buches ist ungewöhnlich, weil dem Leser bereits am Anfang Tatablauf und Täterin bekannt sind.

Miglar nimmt die klischeehafte Rollenverteilung und das machomäßige Verhalten mancher Männer  zum Anlass, aus diesen „Zutaten“ eine bitterböse, humorvolle, kriminelle Satire zu kreieren. Sie dreht dabei den Spieß um und macht aus unterdrückten Ehefrauen mordende Amazonen.

Es geht dabei weniger darum, dass Taten aufgeklärt und Gerechtigkeit erfahren, sondern um die bissige Darstellung des verdeckten, perfekten Mordes in einem Unfallszenario versteckt und um weibliche Klugheit und Emanzipation.

Der Protagonist ist ein liebevoller, tierliebender und charmanter Dorfpolizist, der, trotz aller bösen Vorfälle, das Gute im Menschen sucht.

Die gewählte Sprache ist voll mit pechschwarzem, satirischem Witz und herbem Charme, ist flüssig lesbar und die Handlung gut nachvollziehbar.

Astrid Miglar: Natternkopf

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