Vom Haus der Verantwortung zur Stadt der Verantwortung
Die Idee Haus der Verantwortung entstand vor fünfundzwanzig Jahren im Februar 2000. Jetzt könnten wir sie mit Unterstützung der Stadtgemeinde Braunau am Inn im seit zwanzig Jahren leerstehenden Stadttheater realisieren.

Seinen Ursprung hat die Idee Haus der Verantwortung in der vom damaligen Chefredakteur der Braunauer Rundschau gestarteten Initiative „Braunau setzt ein Zeichen“. Reinhold Klika hatte in seinem breit unterstützten Aufruf vorgeschlagen, das Hitler-Geburtshaus zu einem Ort der internationalen Begegnung zu machen. Mit der Unterstützung des zweifachen Oscarpreissträgers Branko Lustig hätten wir es nach dem Auszug der Lebenshilfe auch schaffen können. Aber das zuständige Bundesministerium für Inneres hat sich für das Konzept der „Neutralisierung“ und den damit verbundenen Einzug des Bezirkspolizeikommandos Braunau entschieden.
Am Stigma der Stadt Braunau am Inn hat diese Entscheidung und der damit verbundene Umbau des „Hitlerhauses“ nichts geändert. Im Gegenteil. Die Stadt Braunau am Inn wird immer mehr mit ihrem schwierigen NS-Erbe konfrontiert. Die aktuelle Debatte um die notwendige Umbenennung von NS-belasteten Straßennamen ist nur ein Beispiel.
Beim zweiten und diesmal hoffentlich erfolgreichen Versuch, das Haus der Verantwortung zum Leben zu erwecken, steht nach dem aus Osijek in Kroatien stammenden Holocaust-Überlebenden Branko Lustig der Sohn von Holocaust-Überlebenden, Cary Lowe, im Mittelpunkt. Cary Lowe ist in Ranshofen aufgewachsen und liebt seine Heimatstadt Braunau am Inn.
Die Idee Haus der Verantwortung ist ganz einfach. Wir würden Menschen aus aller Welt einladen, einige Tage, Wochen oder Monate in Braunau am Inn zu verbringen und gemeinsam über ihre Verantwortung gegenüber ihrer Vergangenheit, in unserer Gegenwart und für unsere gemeinsame weltweite Zukunft nachzudenken. Hätte es das Haus der Verantwortung im Februar 2022 bereits gegeben, hätten dort auch nach dem Einmarsch der russischen Armee Russen und Ukrainer mit Menschen aus anderen Ländern gesprochen. Wir hätten sicher den Dialog nicht abgebrochen, und das Haus der Verantwortung und die gesamte Stadt Braunau am Inn wären über drei Jahre auch während des Krieges in der Ukraine ein Ort der Verständigung geblieben.
Das Haus der Verantwortung wäre aber nicht nur einfach ein weiteres Haus der Begegnung von Menschen. Es wäre ein Ort mit dem Anspruch, tiefergehende Gespräche zu führen und mehr voneinander zu verlangen. Wir würden nur Menschen einladen, die grundsätzlich bereit sind, den jeweils Anderen zu verstehen und versuchen, sich mit ihm zu verständigen.
Die Erfahrung zeigt leider, dass der Name „Braunau“ über die engere Nachbarschaft hinaus fast nur mit Hitler verbunden wird. Aus diesem Grund nennt der Regisseur Günter Schwaiger seinen Dokumentarfilm Wer hat Angst vor Braunau? im Englischen auch Who ist afraid of Hitler’s town?. Braunau am Inn war in der NS-Zeit keine von Adolf Hitler besonders hervorgehobene Stadt und damit auch keine „Hitler-Stadt“. Aber der Regisseur meint, seinen Film weltweit nur mit dem bereits im Titel hervorgehobenen Bezug zu Adolf Hitler vermarkten zu können.
Genau mit dieser Hitler-Vermarktung will das Haus der Verantwortung Schluss machen und aus der „Hitler-Stadt“ eine weltweit bekannte und respektierte Stadt der Verantwortung machen.

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